Herbstmarkt: Die „Tütenquote“ stimmt
Organisator Georg Ott misst den Erfolg des Marktes auch an der Anzahl der Taschen, die die Passanten tragen.
Hilden. Ein stürmischer, regnerischer Samstag, Temperaturen nicht über zwölf Grad: Der Herbst ist nach Hilden gekommen. Und mit dem Herbst kommt der Herbstmarkt. Der lieferte am Wochenende die Inspiration und das Zubehör für herbstliche Veränderungen in Haus und Garten.
Da gibt es frostfeste Skulpturen und originelle Mosaike für den Garten, Pflanzen und Blumengestecke von klein bis groß, natürlich jede Menge Kürbisse, dazu Lederwaren, Schals und Mützen. Für das leibliche Wohl sorgen die Fischbude mit ihrem frischen Backfisch, Bratwurst und Krakauer am Würstchenstand und eine Fischräucherei.
Ein Großteil des Marktes, der von der Gabelung bis zum Alten Markt reicht, wird umwabert von Anisduft: Kräuter- und Hustenbonbons werden jetzt wieder gerne gekauft. Auf dem Alten Markt bietet Dennis aus den Niederlanden mit seinem Team Komplettservice: Nicht bloß Pflanzen und Blumen, sondern den stilsicher ausgewählten Topf gibt es direkt dazu. Und wem das frisch erworbene Ensemble zu schwer ist, der lässt es einfach stehen und holt es später auf dem Heimweg ab.
Aus Fliesen und Mörtel aus dem Baumarkt fertigt der Solinger Rolf Mandewirth originelle Mosaike für drinnen und draußen. Florale und maritime Motive finden sich dort neben den gekachelten Emblemen diverser Fußballvereine. Ebenfalls beliebt: Grabsteine fürs Haustier, die es auch auf Bestellung gibt. Ungewollt komisch wirkt da das Logo von Fortuna Düsseldorf neben einem Grabstein für „Lumpi“, zumal Düsseldorfs Publikumsliebling Andreas „Lumpi“ Lambertz an diesem Wochenende tatsächlich verletzt ausfiel.
Veranstalter Georg Ott zeigt sich schon am Samstag zufrieden: Trotz des regnerischen und stürmischen Wetters ist die Innenstadt gut besucht. „Ob der Markt letztlich ein Erfolg war, weiß ich, wenn die Händler beim Abbau am Sonntag glückliche Gesichter haben“, sagt er. Sein zweites Erfolgskriterium ist die „Tütenquote“: Je mehr Passanten Tüten und Taschen mit sich herumtragen, desto mehr freuen sich die Händler. Ott stellt klar: „Als Markthändler braucht man Menschen, die kaufen, nicht solche, die nur gucken.“
Christina Portmann-Hoppe preist ihre duftintensiven Seifen an: „Normale Seife macht man aus Tierkadavern, wir verwenden die außergewöhnlich fettreiche Schafsmilch.“ Eine Alternative besonders für Menschen, die unter Allergien oder Neurodermitis leiden, betont die Händlerin aus dem Ruhrgebiet.
Die Duftwolke um den Stand mit den Kräuterbonbons beruht auf einem Trick: Nicht die Bonbons sind es, die so intensiv riechen, sondern frischer Anis, den der Händler in regelmäßigen Abständen in kochendes Wasser gibt: „Das lockt die Kunden an.“