Ausschreibung in Hilden Wer hat den besten Poetry Slam oder die schönste Kurzgeschichte parat?

Hilden · Seit 1978 vergibt die Stadt in unregelmäßigen Abständen den Wilhelm-Fabry-Preis. Im kommenden Jahr können wieder 4000 Euro gewonnen werden. Gesucht werden der beste Poetry Slam oder die beste Kurzgeschichte.

Ein Denkmal, das den Namensgeber des Preises zeigt: Wilhelm Fabry.

Foto: Tobias Dupke

Die Stadt schreibt 2023 wieder den Wilhelm-Fabry-Förderpreis aus. Seit vielen Jahren werden damit in unregelmäßigen Abständen Künstler ausgezeichnet, zuletzt 2018. Damals erhielten Miriam Beike und Ivan Strelkin für „Two virgins (probably in love)“ sowie Josefine Patzelt für „Umwegkarten“ die Auszeichnung in der Sparte zeitgenössischer Tanz. Nun heißt das Thema „Lyrik“ und dabei speziell Kurzgeschichten und Poetry Slam.

Der Preis in Höhe von 4000 Euro soll eine Auszeichnung an junge Künstlerinnen und Künstler sein, mit der die Stadt Hilden künstlerische Laufbahnen und Professionen, beschränkt auf Nordrhein-Westfalen, fördert. Der Jury gehören laut Stadt Fachjuroren sowie Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Heimatpflege und Mitarbeiter des Kulturamts an.

Der Kulturausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die Richtlinien zur Vergabe des Wilhelm-Fabry-Förderpreises 2023 in der Sparte „Lyrik als Ausdrucksform in Poetry-Slam-Texten“ festgelegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen demnach ein Alter von 30 Jahren nicht überschreiten, nach unten gibt es keine Grenze. Eine fachliche Ausbildung werde nicht vorausgesetzt.

Poetry-Slam-Texte müssen
selbst geschrieben sein

Die Poetry-Slam-Texte müssen laut Beschluss selbst geschrieben und in deutscher Sprache verfasst sein. Sie dürften eine Vorlesezeit von fünf Minuten nicht überschreiten und nicht bereits veröffentlicht sein. Zitate müssten als solche kenntlich gemacht werden. Pro Teilnehmerin oder Teilnehmer könne nur ein Text vorab eingereicht werden. „Bei dem Vortrag des Textes dürfen keine Requisiten genutzt werden“, heißt es weiter. Verboten sind Kostüme, Gesangseinlagen dürfen – sofern vorgesehen – nur zehn Sekunden lang sein: „Der Text steht im Vordergrund.“

Anhand der Bewerbung trifft die Jury eine Vorentscheidung. Das große Finale findet in der Hildener Stadtbibliothek statt. Dort entscheidet die Jury endgültig, wer den Fabry-Preis erhält. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest. Die Ausschreibung kann jedoch nun veröffentlicht werden. Wer seinen Hut in der Sparte „Kurzgeschichten“ in den Ring werfen möchte, darf ebenfalls nicht älter als 30 sein, eine fachliche Ausbildung wird ebenfalls nicht vorausgesetzt. Die selbst geschriebenen Kurzgeschichten dürfen noch nicht veröffentlicht worden und höchstens 14.000 Zeichen (ohne Leerzeichen) lang sein. Auch hier siebt die Jury im Vorfeld aus, bei der Präsentation (keine Kostüme, Gesang höchstens zehn Sekunden) in der Bücherei trifft sie die finale Entscheidung.

Die Stadt Hilden fördert junge Künstler bereits seit Jahrzehnten

Die Stadt Hilden fördert junge Künstler bereits seit vielen Jahrzehnten. Bereits 1977 beschloss der Stadtrat die Einrichtung eines Förderpreises, der Ausdruck des kulturellen Engagements im Bereich der Förderung junger Künstler, Wissenschaftler und der Heimatpflege sein sollte. Seit der ersten Preisvergabe 1978 ist der Wilhelm-Fabry-Förderpreis bereits neun Mal verliehen worden.

Die Bereiche, die bisher ausgelobt wurden, waren: Klavier, Bildhauerei, Objekte und Rauminstallationen, Malerei, Grafik, Neue Medien/Videokunst, Mixed Media, Orgel, Medizinfotografie und Jazz-Instrument Schlagzeug/Drumset und zeitgenössischer Tanz. 1978 erhielten die türkischen Zwillingsschwestern Güher und Süher Pekinel den Preis in der Sparte Klavier. Heute sind die Schwestern ein Klavierduo mit Weltruf. Herbert von Karajan lud die Zwillinge 1984 zu den Salzburger Festspielen ein, was ihnen zur internationalen Karriere verhalf. 1985 wurde der Preis im Bereich „Bildhauerei, Objekte Rauminstallationen“ Monika Brandmeier für ihre bildhauerische Arbeit verliehen. 1991 absolvierte sie als Meisterschülerin von Erich Reusch die Kunstakademie Düsseldorf. Es folgten Professuren an der Fachhochschule Niederrhein und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.