90-Jährige in Hilden betrogen Falsche Polizisten erbeuten 180.000 Euro teuren Schmuck

Hilden · Skrupellos Betrüger haben einer 90 Jahre alten Hildenerin Schmuck im Wert von rund 180.000 Euro abgenommen. Vorausgegangen waren sogenannte Schockanrufe. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche.

 Die Polizei warnt vor sogenannten Schockanrufen. Eine 90 Jahre alte Hildenerin ist Opfer dieser Masche geworden.

Die Polizei warnt vor sogenannten Schockanrufen. Eine 90 Jahre alte Hildenerin ist Opfer dieser Masche geworden.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

(Red) Aktuell rufen in Hilden, Haan und den anderen Städten des Kreises Mettmann wieder verstärkt falsche Polizisten an und setzen vor allem Senioren unter Druck. „Die Kreispolizeibehörde Mettmann verzeichnet aktuell eine hohe Zahl an ,Schockanrufen‘. Seit Anfang dieser Woche kam es zu über 50 solcher Betrugsversuche“, erklärte ein Behördensprecher am Donnerstag. Bei einer Vielzahl der Anrufe sei glücklicherweise kein Schaden entstanden. Jedoch waren die skrupellosen Täter am Montag, 4. März, bei einer 90 Jahre alten Hildenerin erfolgreich. Gegen 20 Uhr hatte die Hildenerin den Anruf eines Mannes erhalten. Er gab sich als Polizist aus und täuschte vor, dass ihre Wertgegenstände in Gefahr seien. „Diese solle sie in einer Tasche vor die Haustür stellen. Die Seniorin kam der Aufforderung nach, und Unbekannte entwendeten den abgestellten Schmuck“, erklärt der Sprecher.

Am Dienstag, 5. März, riefen die Täter erneut an. Der falsche Polizist erzählte der 90-Jährigen, dass auch die Wertsachen in ihrem Bankfach gefährdet seien. „Der Anrufer setzte die 90-Jährige so unter Druck, dass sie ihren Schmuck von der Bank abholte und ebenfalls vor die Haustür stellte. Auch diese Tasche wurde von den Tätern entwendet“, berichtet der Behördensprecher weiter. Anschließend seien der Frau Zweifel gekommen und sie habe die Polizei alarmiert. Die Beamten leiteten ein Ermittlungsverfahren ein, die Kripo übernahm den Fall. Die Polizei schätzt den Schaden der Seniorin auf ungefähr 180 000 Euro.

Angesichts dieses Falls warnen die Beamten erneut eindringlich vor dieser Masche: „Die Polizei wird Sie niemals am Telefon über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen oder Bargeld oder sonstige Wertgegenstände vermeintlich ,sicher verwahren‘. Es werden auch keine sogenannten ,Kautionszahlungen‘ von Polizei oder Staatsanwaltschaft gefordert oder angenommen, um Angehörige, die eine angeblich schwere Straftat begangen haben, vor einer sofortigen Inhaftierung zu bewahren. Wenn Sie so einen Anruf erhalten, legen Sie einfach auf! Rufen Sie die echte Polizei in einem eigenständigen Telefonat von ihrem Festnetztelefon unter der 110 an.“

(RP)