Nach zwei Jahren Corona-Pause Tausende bummeln durch die City

Hilden · Endlich wieder was los: Am Wochenende locken Frühlingsmarkt, verkaufsoffener Sonntag, Weinfest und Hilden á la Mode Tausende Menschen in die Innenstadt. Das befürchtete Verkehrschaos bleibt aus, weil viele mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen.

Der verkaufsoffene Sonntag kam bei den Hildenern sehr gut an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Love is in the air“ schallt es über den Ellen-Wiederhold-Platz. Das Hildener Weindorf liegt im strahlenden Sonnenschein, und kein Platz ist unbesetzt. Viele nutzten die Gelegenheit, Weine aus Rheinhessen und der Pfalz an den Ständen der sechs Weingüter zu probieren. Aber vor allem die unbeschwerte Stimmung nach zwei Jahren Corona-Zwangspause zieht die Besucher ins Weindorf.

Josef, Angela, Hans-Peter, Oliver und Markus (v.l.) genießen das Weinfest, das bereits am Freitag eröffnet worden war.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Es tut so gut, endlich mal wieder mit Freunden an einem Tisch zu sitzen, sich ein lecker Weinchen zu trinken und Live-Musik zu hören“, erklärt Tobias Westhoff. Er hat sich mit einigen Freunden verabredet und will den Trubel in Hildens Innenstadt so richtig genießen. Denn nicht nur das Hildener Weindorf zieht am Wochenende zahlreiche Besucher in die Innenstadt, auch der gleichzeitig stattfindende Hildener Frühling lockt die Menschen in die Fußgängerzone, wo stellenweise kaum noch ein Durchkommen war.

Neben köstlichen Leckereien für jeden Geschmack, gibt es hier auch allerlei Grünes für Balkon und Garten, was viele Besucher gerne ausnutzten. Ob XL-Rhabarber- und Erdbeerpflanzen, Erdbeerpflanzen in Ampeln, Tomatenstöckchen und Küchenkräuter, ob Geranien, Fuchsien oder Petunien in allen Farben und Größen – hier findet jeder seine Wunschpflanze.

Am Sonntag gab es auch eine Modenschau auf dem Alten Markt. Die Zuschauer konnten sich Anregungen für ihre Einkäufe in den Geschäften holen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Erwin Brunner hat gleich mehrere Pflanzen in seinem Einkaufskorb gesammelt. „Die Tomaten kommen auf den Balkon, Schnittlauch und Petersilie in den Balkonkasten“, verrät er. Auch für Erdbeeren in der Ampel hat er sich entschieden. „Ich finde es herrlich, wenn ich auf den Balkon gehen kann und meine eigenen Erdbeeren ernten.“ Nur wenige Stände weiter gibt es frische Blumensträuße und Blumenkörbchen, wo viele Besucher ein hübsches Geschenk zum Muttertag finden.

Neben Pflanzen, Schmuck, Dekoartikeln oder Löffel und Schüsseln aus Holz entdecken Besucher auch durchaus Ungewöhnliches auf dem Frühlingsmarkt, wie die handgefertigten Objekte von Waltraud Lademann und Bärbel Rosenbaum. Lustig schwingen Seepferdchen und Fische im Wind. Sie sind aus Aluminium und Glasstücken gefertigt, die die beiden in der ehemaligen Leichlinger Glashütte gefunden haben.

„Das sind alles Einzelstücke“, verrät Bärbel Rosenbaum, „wir sammeln alles.“ Aus diesen Glasstücken, kombiniert mit versteinerten Korallen aus Erkrath entstand eine große Echse. „Die Sachen sind wetterfest“, betont Rosenbaum. Andere Tiere entstanden aus Tonscherben, die die beiden nach der Flut am Wupperufer fanden.

Der verkaufsoffene Sonntag erweist sich ebenfalls als Besuchermagnet. Kaum haben die Läden an der Mittelstraße am Sonntag ihre Türen geöffnet, strömen auch schon Kunden in die Geschäfte. „Das ist heute eine richtig runde Sache“, meint Claudia Springer, die gerade mit einer Einkaufstüte aus einem großen Bekleidungsgeschäft kommt. „Wein- und Frühlingsfest sind schon toll, und jetzt habe ich auch die Gelegenheit genutzt und ein reduziertes Top für mich gefunden“, meint sie.

Während sich in der Fußgängerzone die Menschen drängen, geht es in der Einkaufspassage beschaulich zu. „Hier kommt kaum jemand rein“, meint Angelika Jachmann vom Weinladen Barrique. Ob das am schönen Wetter liegt oder daran, dass die Passage leicht übersehen wird, lässt sich nicht sagen. Trotzdem ist man hier mit ansprechend dekoriertem Weinangebot bestens auf Kundschaft vorbereitet. „Es ist wichtig, präsent zu sein“, sagt Jachmann.

Insgesamt zeigt sich das Stadtmarketing mit dem Frühlingswochenende in Hilden zufrieden. „Die Geschäfte sind gut besucht, die Stadt ist voll“, freut sich Geschäftsführer Volker Hillebrand. Man könne spüren, dass die Leute sich nach solch einer Veranstaltung gesehnt hätten. Schließlich wurde der Hildener Frühling und das Weindorf zwei Jahre lang komplett ausgesetzt. „Das ist jetzt ein bisschen wie Balsam für die Seele“, so Hillebrand.