Eröffnung in Haan Haus an der Kirche ist nun wieder offen

Haan · Es gab zwischenzeitlich fünf Termine zur Einweihung – doch immer wieder kam etwas dazwischen. Bis jetzt. Das Haus an der Kirche öffnete am Samstag für die Öffentlichkeit. Die evangelische Gemeinde feierte dieses Ereignis mit einem Tag der offenen Tür.

Pfarrerin Gabriele Gummel (Mitte) leitete den Eröffnungsgottesdienst vor dem Neubau.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Was lange währt, wird endlich gut. Dass in diesem Spruch ein Körnchen Wahrheit steckt, zeigte sich mit der feierlichen Eröffnung des neuen Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde Haan am vergangenen Samstag. „Sie glauben gar nicht, wie lange ich auf diesen Tag gewartet habe“, erklärt Pfarrer Christian Dörr erleichtert.

Die gläserne Erweiterung des alten Gemeindehauses sollte ursprünglich bereits letztes Jahr vollendet werden. „Es gab zwischenzeitlich fünf verschiedene Termine für die Einweihung“, berichtet Pfarrerin Gabriele Gummel. Tatsächlich war es ein Bau mit besonderen Herausforderungen: Die geplante Fertigstellung des 240 Quadratmeter großen Gemeindehauses hatte sich immer weiter verzögert. Grund dafür war die ursprünglich gar nicht vorgesehene Kernsanierung des alten Gebäudes. Holzwürmer und Feuchtigkeit hatten dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus, welches auch den beliebten Weltladen und das Gemeindecafé beherbergte, schwer zugesetzt. „Im Grunde war es eine Operation am offenen Herzen bei gleichzeitiger Schönheits-OP“, resümiert der Pfarrer.

Umso glücklicher zeigte sich am Samstag das Presbyterium um Gabriele Gummel: „Wir haben lange darauf gewartet. Umso mehr freuen wir uns, dass so viele gekommen sind“. Teils stehend verfolgten die weit über hundert Gäste die Andacht vor dem Neubau, da gar nicht so viele Sitzplätze zur Verfügung standen.

Trommelgruppe, Kinder- und Spontanchor waren dabei

Die evangelische Kirche hatte zu einem Tag der offenen Tür aufgerufen, mit der Möglichkeit, sich den ganzen Tag über mit dem neuen Gebäude vertraut zu machen und bei frischgebackenen Waffeln miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch musikalisch war durch die Trommelgruppe, den Kinder- und einen Spontanchor für Abwechslung gesorgt.

Viele Mitglieder der Gemeinde haben die Entstehung des Großprojekts mit all seinen Herausforderungen hautnah miterlebt. Auch bei Architekt Thomas Helms schwingt Wehmut mit: „Es ist ein großartiger Beitrag zur Baukultur. Jetzt heißt es für uns, loszulassen. Wir übergeben das Haus Ihnen.“

Applaus brandete auf, als Pfarrer Dörr das symbolische Band durchschnitt und das Haus für eröffnet erklärte. Zwar sind in den kommenden Wochen noch einige kleinere Baustellen zu beheben, doch das Gemeindezentrum kann bereits wieder mit Leben gefüllt werden. Der lichtdurchflutete Anbau ermöglicht eine Zentralisierung der Gemeindearbeit und schafft nicht nur Raum für die vielfältigen Angebote des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“, sondern auch für ein spontanes Zusammensitzen nach dem Gottesdienst. „Das Haus soll einladend sein und zu einem Ort des Zuhörens werden, an dem sich jeder willkommen fühlt“, fasst Pfarrerin Gummel den Grundgedanken zusammen.

Das Gebäude ragt tief in den ruhigen Kirchgarten, um nach dem Willen der Architekten eine Wechselbeziehung zwischen innen und außen herzustellen. Durch die Neugestaltung des Kirchplatzes ist das Gemeindezentrum vom Alten Markt aus zu sehen, wobei die große Fensterfront den Blick in die Gemeindearbeit bewusst zulässt. „Es gibt der Stadt ein neues Gesicht“, findet Bürgermeisterin Bettina Warnecke. Auch Vertreter der katholischen Gemeinde in Haan waren zum Gratulieren gekommen und überreichten einen Blumenstrauß. Beide Kirchen drückten den Wunsch aus, die bereits bestehende Zusammenarbeit weiter auszubauen. Ein möglicher Ort dafür wurde mit dem neuen Haus an der Kirche nun geschaffen.