Einzelhandel in Hilden und Haan Gewerkschaft ruft zu Streik auf
Hilden/Haan · Die Gewerkschaft Verdi kündigt für Donnerstag Streiks im Einzelhandel an. Aufgerufen sind auch Geschäfte in Hilden und Haan, erklärte ein Sprecher.
(tobi) Verdi verstärkt den Druck auf die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen im Handel. Bislang hätten diese in Verhandlungen nur Reallohnverluste angeboten, erklärte ein Sprecher. Daher habe Verdi die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben für Donnerstag zu Streiks aufgerufen. Betroffen sind auch der Handelshof in Haan und H&M in Hilden.
„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen“, deshalb folge jetzt die Antwort, erklärt Robert Puleski, Verdi-Gewerkschaftssekretär.
Nach Verhandlungen am 5. Juli hätten die Arbeitgeber im Einzelhandel eine Unterbrechung der vierten Verhandlungsrunde bis zum 13. Juli gebeten. „Diesen Termin sagten sie im Nachgang ab und verschoben die weiteren Verhandlungen auf den 7. August. Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel werden am 15. August fortgesetzt“, so ein Verdi-Sprecher.
Die Arbeitgeber im Einzel- und im Groß- und Außenhandel bieten laut Verdi für 2023 zwischen 5,1 und 5,3 Prozent Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt worden seien die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Ausgleichsprämien wollten die Arbeitgeber auf das Angebot anrechnen können, hieß es. Für das zweite Jahr boten sie laut Gewerkschaft Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 Prozent. Alle Angebote hätten eine Laufzeit von 24 Monaten.
Verdi aber fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft mindestens 13,50 Euro pro Stunde. Im Groß- und Außenhandel NRW fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro, Azubis sollen 250 Euro mehr bekommen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.