Hilden Sturm und Starkregen bringen Zerstörung

Hilden. · In Hilden haben am Freitag heftige Winde und Regenfälle großen Schaden angerichtet. Die Folge: abgerissene Stromleitungen, entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer.

An der Hülsenstraße stürzte ein Baum auf Autos einer Verkaufsausstellung.

Foto: Christoph Schmidt

Starke Winde, heftige Regenfälle und Hagel haben am Freitagabend in Teilen von Hilden großen Schaden verursacht. Bei Facebook schildern viele Bürger ihre Erlebnisse. „Wir hatten einen Wasserfall im Hausflur, weil das Dachfenster wohl nicht richtig eingepasst wurde“, berichtete Nadja aus dem Hildener Norden. „Der gerade geleerte 1000-Liter-Tank war sofort wieder voll“, schrieb Katta: „Heftig.“ „Es hat unseren Fernseher und W-Lan-Router dahin gerafft“, meldete Manuel. „In einem Nachbargarten sind Fichten umgefallen und eine große Esche auseinandergebrochen“, teilt Jutta mit.

65 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren fast im Dauereinsatz

Die Feuerwehr mobilisierte alle Retter, die sie kriegen konnte und war mit 65 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen über Stunden im Dauereinsatz. Besonders betroffen waren Düsseldorfer und Niedenstraße, berichtet Henrike Ludes-Löhr, Pressesprecherin der Stadt. Gemeldet wurden umgestürzte und entwurzelte Bäume, die zum Teil auch auf Häuser und Fahrzeuge gestürzt waren. Einige Brandmeldeanlagen lösten aus, vermutlich durch Blitzeinschlag. Dächer wurden abgedeckt. Im Bereich Im Hock waren Freileitungen der Deutschen Bahn gerissen, vier Masten wurden beschädigt. Die Feuerwehr unterstützte die Bahn unter anderem mit einer Drehleiter und Großscheinwerfen. Einige Medien sprechen von einem „Tornado“, der Hilden als einzige Stadt im Kreis Mettmann getroffen habe. Das findet Heinrich Röhr, Dienstgruppenleiter bei der Kreispolizei Mettmann, unseriös: „Das war kein Tornado, nur starke Winde in einem sehr begrenzten Bereich mit etwa 1000 Meter Durchmesser im Bereich Westring/ Gerresheimer Straße/ Im Hock.“ Vor allem dort seien Bäume umgeworfen, starke Äste abgerissen und Pfannen von den Dächern geweht worden. „Zum Glück gab es keine Verletzten, nur Sachschäden.“ Die Höhe lasse sich noch nicht beziffern.

Die abgerissene Versorgungsleitung der Deutschen Bahn im Bereich Im Hock liefert die Energie für eine wichtige Strecke im Ruhrgebiet. Die Versorgungsleitung überquert unter anderem die Hülsenstraße. Deshalb war die wichtige Verbindung zwischen Hilden und Düsseldorf-Benrath (Hülsenstraße/Am Schönenkamp) von Freitagabend bis Sonntag, 3.30 Uhr gesperrt. „Es besteht keine Gefahr“, versichert eine Bahn-Sprecherin: „Der Strom ist abgestellt.“ Die Reparatur ist nicht einfach. Die Versorgungsleitung könne nicht einfach gekappt werden, erläutert Röhr: „Dann könnte das Gewicht auf der anderen Seite des Mastes so hoch werden, dass die Versorgungsleitung abreißen könnte. Spezialisten der DB Energie seien vor Ort und wollten jetzt versuchen, eine Behelfsbrücke über die Hülsenstraße zu bauen, erläutert die Sprecherin. Die Energieversorgung werde über andere Versorgungsleitungen sichergestellt, sagte die Bahn-Sprecherin. Die S-Bahnlinie 1 zwischen Solingen und Düsseldorf via Hilden verkehrt, ebenso wie die Züge im Ruhrgebiet.

Gestern Morgen dankte die Stadt allen Helfern für ihren Einsatz. „Kurz nach dem Gewitterschauer war am Hildener Bahnhof schon ein Helfer aktiv und räumte große abgerissene Äste auf dem Bahnhofsvorplatz weg“, berichtet ein Hildener „Wo gibt es so etwas noch?“