Entscheidung in Hilden Karnevals-Festzelt kommt nicht auf den Nove-Mesto-Platz
Hilden · Die Politik hat den Antrag des CCH abgelehnt. Die Stadthalle wurde als Alternative genannt.
Das Festzelt der Hildener Karnevalisten darf nicht auf dem Nove-Mesto-Platz aufgebaut werden. Das hat die Politik in der jüngsten Ratssitzung mehrheitlich so entschieden. Das Carnevals Comitee Hilden (CCH) hatte zuvor einen entsprechenden Antrag gestellt, der abgewiesen wurde.
Allerdings haben sich die Politiker diese Entscheidung nicht leicht gemacht, wie sie betonten. SPD-Fraktionschef Kevin Buchner erklärte, dass „wir den Wunsch nachvollziehen können“. Aber gleichzeitig müsse die Politik auch auf den Schallschutz achten. „Die Entscheidung ist keiner Fraktion leichtgefallen“, sagte Claudia Schlottmann (CDU). Man dürfe nicht vergessen, dass Ehrenamtler hinter dem Hildener Karneval stecken und diesen werde damit nun vor den Kopf gestoßen. Für die Bürgeraktion erklärte Ludger Reffgen, dass sie angesichts der Rechtslage gegen den Antrag stimmen müssten – und wies noch einmal auf einen Widerspruch hin: „Alle wollen feiern, aber nicht vor der eigenen Tür.“
„Wir können die wirtschaftlichen Schwierigkeiten verstehen“, so FDP-Fraktionschef Rudolf Joseph. Ein Großteil der Karnevalspartys im Festzelt sei nach kurzer Zeit ausverkauft, das CCH könnte deutlich mehr Karten verkaufen – wenn das Festzelt denn größer wäre. „Wie wäre es denn, wenn das CCH in die Stadthalle zurückkehren würde?“, fragte Joseph in Richtung der Karnevalisten. Dort fänden deutlich mehr Menschen Platz als im Festzelt auf dem alten Markt. SPD-Fraktionschef Kevin Buchner, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Stadthallenbetreibers Stadt Hilden Holding ist, lud die Karnevalisten zu Gesprächen über eine Anmietung der Stadthalle ein. Wenn gleich mehrere Tage dort gefeiert werde, müsse man sich anschauen, wie die Preiskalkulation aussehen könne.
Am Ende enthielt sich die FDP bei der Abstimmung, die AfD stimmte dagegen („Wer an den Nove-Mesto-Platz zieht, der weiß von Anfang an, dass die Geräuschkulisse nicht um 22 Uhr vorbei ist“, erklärte Fraktionsvorsitzender Ralf Bommermann).
Bis zu 25 000 Euro gibt das CCH laut eigener Aussage jedes Jahr für Veranstaltungen im Rahmen der Session aus. Dazu zählen unter anderem der Rosenmontagszug, die Vorstellung des Prinzenpaares, das Hoppeditz-Erwachen, die Kürung der Tollitäten und die Inklusionsparty, listen die Karnevalisten auf. „Einen großen Anteil an unseren Einnahmen hat die Durchführung der ,Festzelt-Tage’.“ Aber: „Wie in allen Bereichen erfahren auch wir weiterhin Kostensteigerungen bei bestenfalls stagnierenden Einnahmen.“ Aus diesem Grund hatten die Karnevalisten beantragt, das Festzelt vom alten Markt auf den Nove-Mesto-Platz zu verlagern. Dort hätten nicht mehr 1200, sondern 2000 Gäste Platz gefunden – eine deutliche Einnahmensteigerung.