Politik unterstützt Stadt Hilden Lievenstraße soll kein Denkmal werden
Hilden · Die Waldkaserne soll in die Denkmalliste aufgenommen werden. Die Bezirksregierung möchte auch Teile der Lievenstraße unter Schutz stellen. Die Stadt ist dagegen – und wird dabei von der Politik unterstützt.
(tobi) Die Lievenstraße soll kein Denkmal werden – findet die Stadt und hat sich nun auch Rückdeckung von der Politik geholt. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses haben die Mitglieder mit großer Mehrheit (18 Ja-, 2 Nein-Stimmen) dafür ausgesprochen, dass sich die Verwaltung in dem Denkmalschutz-Verfahren entsprechend positioniert.
Die Bezirksregierung setzt sich dafür ein, dass die Waldkaserne in die Denkmalliste eingetragen wird (wir berichteten). Für schützenswert erachtet wurde darüber hinaus auch der nördliche Teil des Lievenstraße. Dort liegen Betonplatten.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat laut Stadt Hilden ein Gutachten erstellt, das der Bezirksregierung Düsseldorf nun als Grundlage für das Denkmalschutz-Verfahren dient. Darin zählt der LVR die besonders schützenswerten Gebäude der Waldkaserne wie folgt auf: „Die 1938 errichteten Kasernenbauten auf dem Gelände der heutigen Waldkaserne (ehemalige ,Flakkaserne‘ und Standort der III. Abteilung des Flakregiments 64) mit der denkmalwerten Zeitschicht der Nutzung als ,St. David Barracks‘ durch die Britische Rheinarmee (BAOR) in den Jahren 1946-1968 in Substanz und Erscheinungsbild, innen und außen. (...) das erhaltene bauzeitliche Straßen- und Wegenetz, die Frei- und Grünflächen mit Treppen-, Platz-, und Grünanlagen, der Baumbestand, die Einfriedungen, die umgebenden Mauern und Toranlagen.“ Schützenswert sei darüber hinaus „das einzige erhaltene bauzeitliche Stück Betonplattenstraße (außerhalb der Kaserne)“. Damit ist der nördliche Teil der Lievenstraße am Kinderheim gemeint.
Politik stützt die Haltung
der Verwaltung
Den Standpunkt der Verwaltung hat der Technische Beigeordnete Peter Stuhlträger in einer Stellungnahme an die Bezirksregierung deutlich gemacht: „Seitens der Stadt Hilden bestehen Bedenken gegen eine Aufnahme des Betonplattenbelags des nördlichen Teils der Lievenstraße in den Denkmalschutz als Teil des historischen Straßen- und Wegenetzes der Waldkaserne.“ Es sei zu berücksichtigen, „dass es im Zuge von notwendigen Sanierungs- und/oder Unterhaltungsarbeiten an der Betonfahrbahn aller Wahrscheinlichkeit nach zu Auflagen aus dem Denkmalschutz kommen wird, die, ebenfalls nach derzeitiger Einschätzung, zu Kostensteigerungen für die Stadt Hilden führen werden. Dies erfordert zusätzliche Abstimmungen, intensivere Planungen und aufwendigere Bauverfahren.“ Sanierungen dieser Betonplatten seien in der Regel aufwendiger und teurer als bei Asphaltstraßen. „Darüber hinaus müssten, je nachdem, ob die Bundeswehr diese südliche Ausfahrt der Waldkaserne (ggf. im Alarmfall) noch zum Ausrücken nutzt, im Vorfeld jeglicher länger andauernder Baumaßnahmen Abstimmungen mit der Kasernenverwaltung geführt werden.“ Und überhaupt: „Vor dem Hintergrund, dass der an die gewidmete Straße anschließende Straßenbelag in der Kaserne gepflastert ist, ist ein einheitliches Erscheinungsbild bereits heute nicht vorhanden.“
Hinter diesen Formulierungen stehen auch die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses und haben entsprechend abgestimmt. Nun wartet die Verwaltung auf die Antwort der Bezirksregierung.