RE 47 fällt aus Ersatzbusse für Regiobahn halten nicht in Hilden

Hilden · Über Verspätungen müssen Fahrgäste der Regiobahn zurzeit nicht klagen, wenn sie in Hilden warten. Der Grund: Der RE 47 fällt zurzeit komplett aus und der Ersatzverkehr verzichtet auf einen Halt in der Itterstadt.

Acht Bahnhöfe fährt der Düssel-Wupper-Express auf der 41,7 Kilometer langen Strecke zwischen Düsseldorf und Remscheid an.

Foto: Guido Radtke

Wenn das mal kein Angebot ist: „Entdecken Sie mit dem RE 47 den Brückenpark Müngsten rund um Europas höchster Eisenbahnbrücke, Schloss Burg, die Klingenstadt Solingen, das Werkzeugmuseum oder das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid.“ Mit diesem Satz wirbt die Regiobahn für den Düssel-Wupper-Express, der seit Dezember 2022 das Bergische Land mit Düsseldorf verbinden soll. Auf der etwas mehr als 40 Kilometer langen Strecke soll er auch am Bahnhof Hilden halten, zumindest laut Fahrplan. Tatsächlich hält das Angebot jedoch nicht das, was es verspricht, denn aufgrund von technischen Problemen fahren zurzeit keine Züge.

Der RE 47 wird vom Mettmanner Unternehmen Regiobahn betrieben. Es gab im Januar bekannt, dass bis 7. März keine Züge verkehren werden, da diese derzeit in Reparatur seien. Und auch in den Wochen danach dürfte sich wenig auf den Gleisen bewegen, denn voraussichtlich bis zum 19. April stünden Bauarbeiten an, teilte die Regiobahn mit. Zwar wurde ein Ersatzverkehr eingerichtet, die Busse steuern neben dem Hauptbahnhof Düsseldorf jedoch lediglich drei Haltestellen auf Remscheider Gebiet an.

Durch verkürzte Fahrtstrecke holen Busse Zeit zurück

Man wolle durch den Wegfall der Haltestellen in Solingen, Hilden und Düsseldorf-Eller die Fahrzeit der Busse beschleunigen, teilt dazu Regiobahn-Prokuristin Sabine Hovermann mit. Der RE 47 wäre normalerweise im 60-Minuten-Takt unterwegs und braucht für die Strecke zwischen Remscheid und Düsseldorf in der Regel etwas mehr als eine Dreiviertelstunde.

Der Ersatzverkehr per Bus soll laut Fahrplan Richtung Düsseldorf 67 Minuten und in der gegengesetzten Richtung 65 Minuten unterwegs sein. Um diese Zeitspanne einzuhalten, können nur wenige Haltestellen bedient werden. Dass Solingen und Hilden nicht angefahren werde, liege daran, dass die Bahnhöfe in beiden Städten auch noch von der S1 angefahren werden, sagt Hovermann.

Es drängt sich die Frage auf, warum die Reparaturen der Züge nicht parallel zu den anstehenden Bauarbeiten durchgeführt werden. Die Regiobahn verweist auf „anstehende Fristarbeiten“, die „nicht aufgeschoben werden“ können, wird dann aber konkreter: Zurzeit könnten einige Fahrzeuge aufgrund von „weltweiten Lieferengpässen“ nicht eingesetzt werden. Der Regiobahn stehen also keine Ersatzteile in ausreichender Menge zur Verfügung und das schon seit geraumer Zeit. Ein Beispiel: Hersteller von Bremsscheiben warten zurzeit monatelang auf das Rohmaterial. Das Verkehrsunternehmen spricht nicht zuletzt vor diesem Hintergrund von einem „vorhandenen Instandhaltungsstau“, der sich allerdings aufgrund weiterer Faktoren zuspitzte. So hätten auch hohe Krankenstände in den eigenen Abteilungen wie auch in externen Werkstätten dazu geführt, dass sich Reparaturen verzögern.

Reparatur der Züge leidet unter Ersatzteil-Verfügbarkeit

Tatsächlich war der RE 47 schon im vergangenen Jahr von Ausfällen betroffen. Bei den Zügen handelt es sich um Integral-Fahrzeuge der Baureihe VT 115. Die Regiobahn besitzt 17 dieser Züge, kann aber lediglich maximal zwei zeitgleich unter provisorischen Bedingungen warten: Die Werkshalle ist 70 Meter lang, die Fahrzeuge 54 Meter. Bei einer Laufleistung von bis zu 15.000 Kilometer pro Monat muss jeder Zug etwa alle vier Wochen zur Wartung in die Werkstatt. Letztlich sei es nicht möglich, die Reparaturen zeitgleich zu den Bauarbeiten an der Strecke durchzuführen, teilt Hovermann mit. Konkret muss in einigen Wochen eine Brücke zwischen dem Hauptbahnhof Remscheid und dem Bahnhof Güldenwerth saniert werden. Es bleibt die Hoffnung, dass sich bis zum Ende dieser Arbeiten auch die Lage bei der Regiobahn wieder etwas entspannt hat.

Erst im vergangenen Jahr ruhte der Verkehr auf der Strecke für vier Wochen. Wegen Bauarbeiten wurden im Juli und August in den Abend- und Morgenstunden zwischen Solingen-Ohligs und Düsseldorf Ersatzbusse bereitgestellt. Wer regelmäßig auf der Strecke zwischen Remscheid und Düsseldorf unterwegs ist, dürfte sich an Einschränkungen also bereits gewöhnt haben, ganz gleich, welche Linie dort fahren soll.