Ramadan in Hilden Ramadan: Fastenbrechen in der Moschee
Hilden · Beim sogenannten Iftar-Essen nahmen nun auch Vertreter aus Politik und der Stadtspitze teil. Der Fastenmonat Ramadan endet in diesem Jahr am 21. April.
Während des Fastenmonats Ramadan (in diesem Jahr vom 23. März bis zum 21. April) ist es gute Tradition, Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Fastenbrechen nach Sonnenuntergang einzuladen. Vergangenen Freitag hatte die „Ditib Türkisch Islamische Gemeinde zu Hilden“ zum täglichen „Iftar-Essen“ auch Mitglieder des Rats und der Verwaltung eingeladen. An den Ehrentischen direkt vor der Bühne im Festsaal, in dem sich rund 150 Gläubige zum gemeinsamen Essen versammelt hatten, saß neben Bürgermeister Claus Pommer auch Dezernent Sönke Eichner. In dem von ihm geleiteten Dezernat III ist das Amt für Jugend, Soziale Dienste und Integration angesiedelt. Dessen Leiterin Anja Voß war der Einladung ebenfalls gern gefolgt.
Zahlreiche Vertreter der Ratsfraktionen waren ebenso gekommen wie der „Ex-Ex-Ex“-Bürgermeister, wie sich Günter Scheib, der dieses Amt bis 2009 innehatte, augenzwinkernd vorstellte. Er steht in seinem „Unruhestand“ der Awo Hilden vor, die auch türkisch-stämmigen Migranten Sozialbetreuung anbietet. Zu den Gästen gehörten auch Hans-Peter Kremer, Leiter der Feuerwehr, und Michael Schindowski, Kontaktbeamter für muslimische Institutionen bei der Kreispolizei.
Vom Jugendvorsitzenden Mustafa Özcan und seiner Stellvertreterin Ceren Amil wurden alle Gäste nach der Begrüßung zu ihren Plätzen geleitetet. Auch Rifat Yücel, der seit eineinhalb Jahren dem Moschee-Verein vorsteht, versäumte es nicht, gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Erhran Akyce jeden Geladenen mit Handschlag und einem freundlichen Wort zu begrüßen.
Damit das gemeinsame Fastenbrechen um Punkt 20.06 Uhr (nach dem Sonnenuntergang) beginnen konnte – zahlreiche Handys der Gläubigen gaben pünktlich Erinnerungstöne von sich – begann der offizielle Teil 30 Minuten früher. Ceren Amil rief zunächst Cüneyt Ödemis, den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, an das Rednerpult. Er betonte, dass man sich nach der Corona-Pause nun besonders freue, „das traditionelle, gemeinsame Fastenbrechen“ wieder begehen zu können. Mit dem „Dank für das Miteinander“ übergab er das Mikrofon an Claus Pommer, der sich auch im Namen des Rats und der Verwaltung für die Einladung bedankte: „Diese Veranstaltung hat bereits Tradition und ist eine unabdingbare Geste zudem, wie eng die türkische Gemeinde und die Stadtgesellschaft miteinander sind.“ Er überreichte später als Gastgeschenk Datteln, die als Erstes verzehrt werden, wenn der Sonnenuntergang das Zeichen zum Fastenbrechen gibt, und Tee an den Vorsitzenden.
Der Ehrenvorsitzende Erhan Akyol hob in seiner Ansprache hervor, dass die Gemeinde seit der Einweihung der Moschee 1997 zum „Iftar-Fest“ einlade. Er erinnerte an das Erdbeben, „von dem in der Türkei 40 000 Menschen“ betroffen seien. „In unserer Gemeinde konnten wir 25 000 Euro sammeln, die wir an die Hilfsorganisationen im Land gespendet haben. Darunter auch den Erlös, den unsere Kinder bei ihrem Trödelmarkt einnahmen.“
Denn nicht nur das gemeinsame Fastenbrechen ist Tradition während des Ramadan-Monats, sondern auch die Mildtätigkeit gegenüber denen, die in Not sind.