Hildener Tierheim wird erweitert

Bald stehen den Katzen 300 Quadratmeter zur Verfügung.

Hilden. Dunkel, trostlos und marode, so wünscht sich niemand ein Zuhause — weder Mensch noch Tier. Platz, Helligkeit und eine freundliche Atmosphäre sind bessere Voraussetzungen. In einem Tierheim sind diese nicht immer ohne Schwierigkeiten zu erfüllen, werden doch jedes Jahr eine Vielzahl Tiere einfach dort abgegeben — vor allem Katzen.

Auch im Katzenhaus des Hildener Tierheims hat sich die Situation in den vergangenen Jahren immer weiter verschlimmert. Doch nun hat der Katzenjammer ein Ende. Der Tier- und Naturschutzverein Hilden hat über Jahre hinweg Geld gesammelt. Nun kann der Startschuss für die Erweiterung und den Umbau des Katzenhauses erfolgen.

Mit Unterstützung der Partnerstädte Mettmann, Erkrath, Langenfeld und Monheim sowie mit Hilfe zahlreicher Spender kamen 160 000 Euro zusammen, die für das Bauprojekt erforderlich sind. 110 000 Euro bringt der Verein selbst auf, 50 000 Euro kommen von den Partnerstädten.

Das neue Katzenhaus soll nicht nur heller, freundlicher und neu strukturiert sein, sondern auch um das Doppelte größer. Etwa 300 Quadratmeter stehen dann 80 Tieren zur Verfügung. „Wenn alles nach Plan verläuft, dann hoffen wir, zum Sommerfest im Juli fertig zu sein“, sagt Tierheimleiter Thomas Mielke.

In den vergangenen Jahren waren die Baumaßnahmen rund ums Katzenhaus immer dringlicher geworden, denn: „Katzen vermehren sich schnell, vor allem Freigänger. In Hilden besteht keine Kastrationspflicht wie zum Beispiel in Wülfrath. Auch die Registrierung der Tiere ist dort Pflicht, was sinnvoll ist und wofür auch wir uns weiterhin einsetzen werden“, erklärt Mielke.

Hinzu käme auch die Unvernunft der Menschen. Katzen würden oft allein gehalten, was schnell zu Verhaltensauffälligkeiten führe. Macht das Tier Probleme, entscheiden sich viele wieder gegen die Katze. Gäbe es eine Registrationspflicht wie für Hunde, würde vielen der Weg ins Tierheim schwerer fallen, da sie bei der Abgabe nicht selten angeben, das Tier gefunden zu haben.

So besteht momentan im Hildener Tierheim ein Aufnahmestopp für Katzen, aber auch für Kleintiere. „Zum Glück haben wir gerade relativ wenige Katzen bei uns, denn während des Umbaus müssen wir ein paar Katzen auch in den Räumen für Kleintiere unterbringen. Durch gute Kooperation mit anderen Tierheimen können wir jedoch einige Katzen auch weiterleiten, zum Beispiel an das Tierheim Wuppertal“, berichtet Sandra Kuschewski, 2. Vorsitzende des Hildener Tier- und Naturschutzvereins, und ergänzt: „Das ist eine schöne Entwicklung. Früher war das ganz anders, da hat jedes Tierheim sein eigenes Süppchen gekocht.“

Es geht also voran, und auch die nächsten Projekte zeichnen sich schon langsam ab. „Unser Tierheim verfügt bereits über eine Hundepension. Es wäre schön, wenn wir das auch für Katzen irgendwann anbieten könnten“, sagt Kuschewski. Das sei aber noch Zukunftsmusik.