Hildens Kletterhalle an der Bahnhofsallee nimmt Formen an
Das Projekt der beiden Existenzgründer Justin Bohn und Marcel Buchmann kann sich sehen lassen. Jetzt ist das Fundament fertig.
Hilden. Die Resonanz ist durchweg positiv. „Yuppeee!“, freut sich die Facebook-Gemeinde. „Endlich“, urteilt Christian Offermann. „Ich bin soooo gespannt“, schreibt Ulrich Benz. Und Joanna Kar weiß: „Da warten viele schon.“ Was die sozialen Netzwerker so euphorisch macht: Nach langer Planungsphase haben jetzt die Bauarbeiten an Hildens erstem Kletter- und Boulderzentrum „Bergstation“ begonnen.
Bagger formten zunächst ein ebenes Fundament auf dem Grundstück, das am Ende der Bahnhofsallee liegt. Anschließend wird die Bodenplatte gegossen. Ab Juni erfolgt der Hochbau. „Cool, endlich. Euch viel Erfolg und gute Nerven“, wünscht dem zweiköpfigen Geschäftsführerteam Thorsten Zahlmann. Gute Nerven, das brauchen die jungen Existenzgründer tatsächlich. „Wir haben ein bisschen länger gebraucht, einen Hallenbauer zu finden, der zu unserem Budget passt“, erklärt Justin Bohn.
Der Bauboom in der Null-Zins-Phase führt zu einem eng gestrickten Terminplan der Bauunternehmer, in dem sich für die Kletterhalle kaum eine Lücke finden ließ. Dabei stehen die beiden Geschäftsführer unter Druck, denn sie sind bereits in finanzielle Vorleistung getreten, haben Kredite aufgenommen: „Wir zahlen jetzt schon Zinsen.
Das kostet uns jeden Monat Geld“, sagt Marcel Buchmann. Die „Bergstation“ will Klettermöglichkeiten auf mehr als 3000 Quadratmetern Fläche anbieten. Dabei sind mit Griffen bestückte Wände ebenso geplant wie Naturstein-Felsen.
Bis zu 50 Mitarbeiter wird die „Bergstation“ in Voll- und Teilzeit beschäftigen. Dazu gehören Trainer und Routenbauer, die die Freizeitsportler anleiten und für immer wieder neue Parcours sorgen. Thekenkräfte kümmern sich um den gastronomischen Bereich. Fünf Millionen Euro soll das Projekt insgesamt kosten.
Einer Markterhebung zufolge spricht die Hildener „Bergstation“ eine Zielgruppe an, die rund 1,5 Millionen Menschen umfasst. Die Existenzgründer haben einfach einen Radius gezogen: „Wir wissen, dass der Kletterer bereit ist, rund 30 bis 40 Kilometer bis zur nächsten Möglichkeit zu fahren“, erläutert Justin Bohn. Und so erwarten die Existenzgründer allein im ersten Jahr zwischen 65.000 und 70.000 Besucher in ihrem Kletter- und Boulderzentrum. Die Ziele der jungen Männer sind ehrgeizig.
„Was die Wasserski-Anlage mit Langenfeld geschafft hat, nämlich, dass man die Stadt mit dem Sport in Verbindung bringt, das wollen wir auch mit Hilden schaffen: Man soll Hilden mit dem Klettersport in Verbindung bringen“, sagt Marcel Buchmann. Voraussichtlich Ende Oktober, Anfang November sollen die Bauarbeiten beendet sein und soll die „Bergstation“ in Betrieb gehen.
Viel Zeit müssen die beiden Existenzgründer bis dahin noch in Planung und Vorbereitung stecken. Kommen sie selbst da überhaupt noch zum Klettern? „Ja klar“, antwortet Justin Bohn wie aus der Pistole geschossen. Beide lachen. „Ist unser Lebenssport“, ergänzt Marcel Buchmann.
Die Leidenschaft für das Projekt trägt beide immer noch wie am ersten Tag. „Die Ansiedlung der Bergstation ist für Hilden in jeder Hinsicht ein Gewinn“, ist auch Wirtschaftsförderer Peter Heinze überzeugt: Das Unternehmen biete eine Freizeit-Attraktion, verspreche neue Arbeitsplätze und werde sicher Besucher aus der ganzen Region nach Hilden ziehen.