Holterhöfchen: Zukunft der Teiche ist offen
Ausschuss vertagt Abstimmung über die Sanierung des Quartiers Holterhöfchen erneut.
Hilden. Die Grünanlage Holterhöfchen hat eine lange Geschichte. In den Archiven der Stadt finden sich viele Aufzeichnungen, in denen es um sagenumwobene Geschichten und Erzählungen um diesen Ort geht, der früher einmal ein dunkler Wald war, durchflossen von der Itter. Heimatforscher Otto Schell (1858 bis 1931) sammelte diese Sagen und Geistergeschichten. So habe man zur Nachtzeit des Öfteren eine „gespenstige Reiterin mit weit nachfliegendem Gewande bemerkt“, heißt es in der 1897 erschienenen Sammlung.
Geistergeschichten erzählte man sich im Stadtentwicklungsausschuss nicht über die Parkanlage Holterhöfchen. Auch wenn Friedhelm Burchartz von den Freien Liberalen etwas zum Vorlesen mitgebracht hatte. Allerdings kein Märchen- oder Geschichtsbuch, sondern einen Brief von der Unteren Landschaftsbehörde.
Die hatte er beauftragt, sich die Teiche auf dem Areal anzuschauen und zu beurteilen, ob eine naturnahe Überarbeitung und Gestaltung des kleinen und des großen Teiches nach den Vorschlägen der Stadt ökologisch überhaupt machbar wären. Renaturierung nein, ökologische Aufwertung ja — so die Stellungnahme der Unteren Landschaftsbehörde. Zur Erinnerung: Ursprünglich hatte sich der sogenannte Masterplan Holterhöfchen auf das gesamte Areal bezogen. Für das seit 35 Jahren genutzte Holterhöfchen schlägt die Verwaltung zwölf Projekte vor.
Unter anderem hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den kleinen Teich zuzuschütten und stattdessen auf der Fläche einen Bolzplatz zu errichten, die maroden Wege zu erneuern und einen ungenutzten kleinen Schulhof hinter der Wilhelm-Fabry-Schule zu sanieren. Die Gesamtkosten betragen rund 2,2 Millionen Euro, verteilt auf mehrere Jahre.
Die Freien Liberalen hatten bereits im vergangenen Jahr eine Reduzierung des Masterplans auf die nicht zum Schulzentrum gehörenden öffentlichen Erholungs- und Grünflächen beantragt. Die Kosten würden sich dadurch von 2,2 Millionen auf 300 000 Euro senken. Einen Bolzplatz auf der Fläche des kleinen Teiches lehnt die Fraktion ab.
„Wir wollen die Teiche naturnah umbauen“, sagte Burchartz. Jürgen Scholz (SPD) sprach sich für eine Zuschüttung des kleinen Teiches aus. „Wir werden eine Reduzierung des Masterplanes ablehnen“, sagte er.
Zum Schluss vertagte der Ausschuss die Abstimmung, wie bereits am 29. Februar 2012 und am 14. November 2012. Ob das Märchen Masterplan Holterhöfchen eine unendliche Geschichte wird oder doch noch in diesem Jahr ein Happy End zu erwarten ist: Die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wird es zeigen.