Idyllisch und modern wohnen an der Bahnstraße

Der Eisenbahn-Bauverein hat in Gruiten 17 neue Wohnungen für 3,1 Millionen Euro bauen lassen.

Gruiten. Wohnen in einer kleinen Stadt, nahe zur Natur und doch mit kurzen Wegen — Gruiten entwickelt sich weiter als Alternative zur schrumpfenden Stadt Wuppertal. An der Bahnstraße sind 17 neue Wohnungen fast fertig.

Der Bauherr, dem Zimmermeister Markus Thüs beim Richtfest Glück wünscht, ist der Eisenbahn-Bauverein Elberfeld (EBV). Die Genossenschaft setze auf komfortable Neubauten, möglichst barrierefrei, sagt Gerd Schmidt vom Vorstand: „Die Gebäude haben Aufzüge, eine Tiefgarage und bekommen einen Hausmeisterservice.“ Die kleinste Wohnung sei 70 Quadratmeter groß, ein Einfamilienhaus im hinteren Bereich des früheren Tankstellengrundstücks umfasse 127 Quadratmeter.

Die ersten Häuser nahe dem Ortszentrum hat der Bauherr vor sechs Jahren errichten lassen. Erich Bellgardt und seine Frau Käthe waren unter den ersten Mietern: „Wir hatten seit 1976 in Langerfeld gelebt.“ Gesucht hatten sie eine Wohnung mit Aufzug und ohne Schwellen — vorsorglich. „Man lebt sich in Gruiten hervorragend ein“, sagt der 72-Jährige. Es sei die schon fast rheinische Offenheit der Leute, die ihm den Wechsel leicht gemacht hat. „Wenn man kein Eigentum hat, geht nichts über das Wohnen in einer Genossenschaft“, sagt der Rentner. Er schätze besonders die große Sicherheit vor Kündigung.

Architekt Reinhard Link stellt heraus, dass die neuen Häuser wenig Energie brauchen: „Verglichen mit einem sanierten Altbau spart man locker 25 Prozent.“ Vor allem die mehrfach verglasten Fenster würden deutliche Einsparungen bringen. Geheizt und gekühlt werden die Parkettwohnungen über eine Erdwärmepumpe.

Die neuen Wohnungen an der Bahnstraße seien alle vergeben — noch bevor sie fertig sind, sagt Vorstandsmitglied Schmidt: „Wir richten uns an jeden, eine bestimmte Zielgruppe haben wir nicht.“ Entsprechend gemischt sei die Nachfrage, auch junge Familien seien dabei. Bei Neubauten gilt allerdings nicht die Regel, dass Genossenschaftswohnungen billiger als der Durchschnitt sind. „Wir nehmen etwa neun Euro Kaltmiete, das macht warm zwölf Euro“, sagt Schmidt. Die Investition von 3,1 Millionen Euro müsse sich rentieren.

65 Wohnungen hat der EBV in Haan — und es sollen mehr werden. Zwei Grundstücke für 20 weitere Wohnungen seien schon festgelegt. In zwei Jahren solle auch dort laut Gerd Schmidt alles fertig sein. Zu Gute kommt das Bauunternehmen der Region. An der Bahnstraße hat der Wermelskirchener Generalunternehmer Handwerker aus Remscheid, Düsseldorf und Solingen eingesetzt.