Kita Kolpingstraße: Kein Platz zum Spielen

Die Kita an der Kolpingstraße soll erweitert werden, mehr Kinder wurden zugelassen. Doch ein Investor blockiert das Außengelände.

Hilden. Der Um- und Ausbau läuft. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Mettmann bereitet die Vergrößerung des Kindergartens an der Kolpingstraße vor. Nach den Sommerferien sollen dort insgesamt 50 Kinder (darunter 22 unter drei Jahren) in drei Gruppen betreut werden. Derzeit sind es noch zwei Gruppen mit 35 Kindern, davon zehn unter drei Jahren. „Die Eltern der neuen Kinder haben schon die Zusagen“, sagt Hildegard Schröder als zuständige Fachbereichsleiterin bei der Kreis-Awo.

Während räumlich zum neuen Kindergartenjahr alles für die Vergrößerung hergerichtet sein wird, bereitet der Außenbereich einige Sorgen. Der ist derzeit erst in Planung. Fertiggestellt werden kann er in diesem Jahr aber nicht mehr. Auf einem Teil des dafür vorgesehenen Geländes steht noch das alte Josef-Kremer-Haus. Das sollte schon längst abgerissen sein. Aber noch steht die alte Awo-Begegnungsstätte.

Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Der Investor, die Waldner Wohnungsbau GmbH aus Langenfeld, hat bisher nicht einmal das städtische Grundstück an der Heiligenstraße erworben. Er plant dort den Bau von 16 Wohnungen in zwei Häuserblocks und drei Einfamilienhäuser. Die sollen im Rahmen eines sogenannten Vorhaben bezogenen Bebauungsplans erstellt werden. Das bedeutet, dass der Investor die erforderlichen Baupläne vorbereitet, die dann von Rat und Verwaltung abgesegnet werden können.

Allein dieses Verfahren dauert mehrere Monate. Dann kommt noch die Zeit für Abriss und Neubau des alten Josef-Kremer-Hauses hinzu. Erst dann kann mit der Herrichtung des Außengeländes für den Awo-Kindergarten begonnen werden. „Bis dahin müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagt Schröder. Mehr Kinder auf einem durch die Anbauten verkleinerten Gelände, „da müssen wir flexibel reagieren“, sagt die Awo-Fachbereichsleiterin.

Warum der Investor noch nicht aktiv geworden ist, war gestern nicht zu erfahren. Noch nimmt die Kreis-Awo die Verzögerung gelassen hin. „Es wäre schön gewesen, wenn wir direkt mit einem größeren Außenbereich das neue Kindergartenjahr hätten beginnen können“, sagt Schröder. Vorübergehend könne der Kindergarten mit dem eingeschränkten Platz im Außenbereich leben, „aber auf Dauer brauchen wir mehr Platz“.

Ärgerlich ist die Verzögerung auch für die Stadt. Der Erlös aus dem Verkauf des Grundstücks (laut Bodenrichtwert etwa 600 000 Euro) ist als Refinanzierung für den Umbau des ehemaligen evangelischen Gemeindehauses vorgesehen, das seit 2010 von der Kita „Die Arche“ und der Arbeiterwohlfahrt als neues Josef-Kremer-Haus genutzt wird.