„Immer der gleiche Ärger“
Anwohner der Kunibertstraße klagen über Ruhestörung durch knallende Autotüren.
Hilden. Knallende Autotüren, röhrende Motoren und lautstarke Verabschiedungen — für Klaus Buchkremer und viele weitere Anwohner der Kunibertstraße ist das Maß voll. „Wenn Sie das teilweise Nacht für Nacht bis morgens um 4 Uhr ertragen müssen, sind Sie irgendwann am Ende“, sagt der Hildener, der sich in seiner Not mittlerweile auch an Bürgermeister Horst Thiele gewandt hat. „Ganz schlimm ist es für die Berufstätigen, die um ihren wertvollen Schlaf gebracht werden“, sagt Buchkremer.
Grund allen Lärms ist die Nutzung der ehemaligen Albert-Schweitzer-Hauptschule durch mehrere Kulturvereine. Sowohl der Marokkanische Freundeskreis als auch der türkische Verein Birlik und der deutsch-italienische Freundeskreis (Circolo Italo Tedesco) haben dort vorübergehend ihren Sitz.
Obwohl die Nutzung nur bis 22 Uhr gestattet sei, werde sich regelmäßig nicht daran gehalten, klagt Buchkremer. „Dabei ist es weniger der Krach, der aus den Schulräumen dringt, als vielmehr das Theater hinterher draußen bei der Verabschiedung“, sagte der geplagte Anwohner in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz, zu der er aufgrund seiner Beschwerde eingeladen worden war. Buchkremer: „Immer der gleiche Ärger. Bei laufenden Pkw-Motoren wird sich extrem laut unterhalten und ewig lange verabschiedet.“
Im August sei es ganz schlimm gewesen, sagt Buchkremer: „Wahrscheinlich, weil da Ramadan war.“ Zwar würden die Nutzer der ehemaligen Hauptschule stets Verständnis zeigen, „wenn ich rausgehe und sie auf den Lärm aufmerksam mache“. Die Leute seien stets sehr nett und freundlich, jedoch dauere es meist nicht lange, bis das Ganze erneut losgeht.
Weil der Stadtverwaltung schon mehrere Beschwerden vorliegen, seien die Vereine bereits im September vergangenen Jahres sowie im Februar 2011 aufgefordert worden, die Nutzungszeiten bis 22 Uhr einzuhalten. „Es wurde ihnen aufgetragen, Lärm unbedingt zu vermeiden und auf die Einhaltung insbesondere der nächtlichen Ruhezeiten hingewiesen“, sagt Bürgermeister Horst Thiele. Zudem sei die Nutzung des ehemaligen Schulhofes als Parkplatz ebenfalls nur bis 22 Uhr gestattet.
Der 1. Beigeordnete Norbert Danscheidt versprach noch in der Sitzung, Abhilfe zu schaffen. „Dem gehen wir nach“, sagte Danscheidt: „Um 22 Uhr muss Schluss sein.“ Ende des Jahres werde zumindest der Marokkanische Freundeskreis nicht mehr zu den Nutzern der ehemaligen Schule gehören. „Dann zieht er in die Moschee an der Telleringstraße — und Sie haben zumindest ein Problem weniger“, sagte Danscheidt.