Waldlehrpfad auf dem Prießnitz-Gelände?

Die Politik diskutiert darüber, ob für 3000 Euro auf dem Prießnitz-Gelände ein vogelkundlicher Waldlehrpfad entstehen soll.

Hilden. Kommt der ökologisch-ornithologische Lehrpfad, oder kommt er nicht? Als die Freien Liberalen (FL) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz einen entsprechenden Antrag stellten und ihn auf dem Gelände des Prießnitz-Kneipp-Vereins realisiert sahen, hatten sie eigentlich damit gerechnet, auch bei den anderen Fraktionen offene Türen einzurennen.

Zumal der Prießnitz-Verein bereits grünes Licht gegeben hatte und das Ganze nach FL-Berechnungen den städtischen Haushalt gerade einmal mit 3000 Euro belasten würde.

Dass jedoch so kontrovers diskutiert und das Anliegen letztendlich in den Schulausschuss verwiesen würde, hatten Fraktionschef Friedhelm Burchartz und sein Stellvertreter Heimo Haupt nicht unbedingt erwartet.

Zwar sagte Burchartz, dass er mit der Vertagung in den Schulausschuss gut leben könne, aber ob dort weniger Gegenwind kommt, müsse abgewartet werden.

Solch ein Lehrpfad gehöre in den öffentlichen, frei zugänglichen Raum und nicht hinter einen Zaun wie auf dem Prießnitz-Gelände, lautete beispielsweise das Argument der SPD. Viel eher sollten für die 3000 Euro die schon im Stadtwald stehenden Hinweistafeln, die an verschiedenen Punkten die Vogelwelt zum Inhalt haben, „aufgerüstet“ werden, meinte die FDP.

Genau das sei das Problem, entgegnete Burchartz. Im Unterschied zu den großzügig verteilten Schautafeln im Stadtwald sei auf dem Vereinsgelände eine bessere Betreuung der Schilder gewährleistet. Außerdem bestehe ein größerer Schutz gegen Vandalismus. „Insbesondere im Bereich Karnap mussten in der Vergangenheit von der Stadt an den Infotafeln mehrfach Reparaturen durchgeführt werden“, bestätigte die Verwaltung.

In der Hoffnung, ihr Antrag würde Gehör finden, waren die Freien Liberalen bereits in Vorleistung getreten. Sie hatten nicht nur mit dem Prießnitz-Verein, sondern auch mit dem städtischen Forstamt, der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises und der Biologischen Station Urdenbacher Kämpe gesprochen und ihr Vorhaben absegnen lassen.

„Wir haben auch bei einigen Schulen vorgefühlt. Dort besteht definitiv Interesse“, sagte Burchartz. In Person von zwei Biologie-Lehrern des Helmholtz-Gymnasiums seien sogar schon Fachleute gefunden worden, die Schulklassen oder Privatpersonen bei Rundgängen entlang des Lehrpfades mit Rat und Tat zur Seite stehen würden.

Aus Sicht von Burchartz und Haupt würde der Lehrpfad einen „erheblichen Lern- und Erziehungseffekt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der Erkundung der Wirkungszusammenhänge unserer Natur bedeuten“ — zumal er am Fuße des wertvollen Niedermoorgebietes Hildener Heide läge.