In Hilden gibt es immer mehr Schüler

Die allgemeinbildenden Schulen zählen insgesamt 120 Schüler mehr als im Vorjahr, der Trend zum Gymnasium ist ungebrochen.

Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Hilden. Die Zeiten, in denen Schulschließungen drohten und Schulverbünde geknüpft werden mussten, um den Erhalt von Grundschulstandorten zu gewährleisten, sind anscheinend vorbei. Im dritten Jahr in Folge sind auch 2017 die Schülerzahlen in Hilden gestiegen. Das geht aus der amtlichen Statistik hervor, die dem Schulausschuss vorgelegt wurde. Wichtigste Ursache für den Zuwachs ist der Zuzug von Flüchtlingsfamilien, vor allem aus Syrien.

Der Trend zur Gesamtschule und zum Gymnasium ist dabei ungebrochen. Die im Aufbau befindliche Evangelische Gesamtschule hat ebenso ihre vier Eingangsklassen gebildet wie die Sekundarschule. Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule konnte sechs fünfte Klassen einrichten. Entsprechend gehen die Zahlen bei den Realschulen zurück: Sie werden nicht weitergeführt. Die Katholische Theresienschule bleibt die Ausnahme, und ihre Beliebtheit ist ungebrochen. Sie hat wie eh und je vier Eingangsklassen gebildet. Offenbar konnten alle Hildener in den Schulen aufgenommen werden, zu denen sie auch wechseln wollten.

Bei den Grundschulen ein ähnliches Bild. Entgegen den Befürchtungen aus dem Frühjahr, ist die Astrid-Lindgren-Schule nicht auf zwei Züge beschränkt worden, sondern hat drei erste Klassen gebildet. Eine davon in der Dependance. Zusammengezählt gibt es in Hilden nun drei Grundschulklassen mehr als im Vorjahr. Der Raumdruck ist wiederum für eine ganz andere Schule, nämlich die VHS, problematisch. Deren Raumnot ist noch nicht behoben, und mit mehr Grundschülern wird es schwieriger, eine Idee für die VHS umzusetzen. Es wird und wurde überlegt, die Grundschulstandorte für eine Nutzung durch die VHS zu verwenden.

Der Anteil der Ausländer und Migranten ist an den Grundschulen unterschiedlich hoch. Während die Bekenntnisschulen fünf bis acht Prozent ausländische Kinder aufweisen (Migranten: 23 bis 47 Prozent), liegt deren Anteil bei den Gemeinschaftsgrundschulen mit bis zu 27 Prozent beziehungsweise 73 Prozent ungleich höher. Zur Unterscheidung: Ausländer sind Kinder von Eltern, die einen ausländischen Pass haben. Migranten haben zumeist einen (ehemals) ausländischen Eltern- oder Großelternteil.

An den weiterführenden Schulen ist der Anteil der Schüler mit Einwanderungsgeschichte relativ ausgeglichen. Die Sekundarschule hat mit 14 Prozent den höchsten Anteil stadtweit und das Bonhoeffer-Gymnasium mit 87 ausländischen Schülern den höchsten Anteil in absoluten Zahlen. Das liegt an der Internationalen Klasse, die dort für Flüchtlinge eingerichtet wurde. Die meisten ausländischen Schüler kommen übrigens aus Syrien, gefolgt von Polen und der Türkei.

Wie sich das Verhältnis im nächsten Jahr verändert, bleibt abzuwarten: Die Bundesregierung plant, Syrer ohne bis dahin gesicherten Aufenthaltsstatus abzuschieben. Bisher hatten nahezu alle den Status des (anzuerkennenden) Flüchtlings.