Itterfest: So sehen Gäste und Händler das Spektakel in der City

Bis heute Abend dauert die beliebte Innenstadt-Kirmes noch an.

Foto: Matzerath

Hilden. Handgemachte Krippen, Blumengestecke oder dekorierte Krautpflanzen — Jutta Müller-Thun verkauft seit mehr als zehn Jahren beim Itterfest ihren Bestand. „Das Geschäft wird aber jedes Jahr schlechter“, sagt sie. Die Leute würden immer weniger Geld für Dekorationsartikel ausgeben und sich „fünfmal überlegen, was sie genau kaufen“. Besonders die Hildener Festgänger schauten sich eher ihre Gestecke an, freuten sich über die kreativen Ideen und den Austausch. „Wenn gar nichts mehr dabei rumkommen würde, dann würde ich das auch nicht mehr machen“, erklärt sie, und somit sei sie immer noch einigermaßen zufrieden.

Die 35. Auflage des Itterfests läuft seit Freitagmittag in der Innenstadt und kommt trotz einiger verregneter Stunden bisher gut an. Am kühlen, aber sonnigen Sonntag gestern waren vor allem Familien mit Kindern in Hilden dabei, die Abende boten dagegen viel Live-Musik für Erwachsene.

Lukas Mousek, Mittelfeldspieler der 2. Fußballmannschaft der Spielvereinigung Hilden verkaufte am Vereinsstand Kölsch, Alt, Pils und alkoholfreie Getränke: „Zum Start am Freitag waren wirklich viele Gäste da“, erzählt er. Bis weit nach 23 Uhr habe man zusammen gefeiert, gelacht und viel Spaß gehabt. Dass dabei die Musik bis 23 Uhr für gute Unterhaltung sorgte, spielte den ausschenkenden Vereinen in die Karten. Seit vergangenem Jahr wird bewusst auf ein Feuerwerk verzichtet, dafür gibt es drei Bühnen, auf denen verschiedene Bands und DJs ihr Bestes geben, um die gute Laune der Festbesucher zu steigern. Auch Robert Paulsen, der einen Süßigkeiten-Stand mit Schokofrüchten, Zuckerwatte oder Lebkuchenherzen anbietet, zieht ein positives Fazit: „Wir sind jetzt das dritte Jahr hier und können uns wirklich nicht beschweren. Das Itterfest ist gut besucht.“ Die Geschäfte, Restaurants und Cafés sind prall gefüllt.

Katharina und Guido Kciuk kommen zum Beispiel aus Haan zum Shoppen vorbei: „Hätten wir gewusst, dass es hier so ein großes Fest gibt, wären wir auch gezielt hergekommen“, merkt Guido an, der sich mit seiner Frau eine Portion asiatische Nudeln gönnt. Direkt nebenan gibt es eine neue Attraktion, die viele Passanten staunen lässt. Über sogenannte VR-Brillen schlüpft man in eine virtuelle Welt — Science-Fiction in der Realität also.