Jetzt graben Archäologen nach Knochen mit
Im Boden unter dem Hildener Reichshof könnten Knochen sowie Bestandteile einer alten Kirche verborgen liegen.
Hilden. Der alte Reichshof ist verschwunden, der Neubau des Jacobushofes steht an. Aber ob der im vorgesehenen Zeitplan ablaufen kann, ist nicht sicher. Ein gewichtiges Wort wird dabei noch das Landesamt für Denkmalpflege mitsprechen. Denn im Untergrund des Baugeländes sind Überraschungen nicht ausgeschlossen.
„Wenn wir etwas finden, werden die Bauarbeiten gestoppt“, sagt Uwe Steinkrüger, Sprecher des Landesamtes. Und dass etwas gefunden wird, ist nicht unwahrscheinlich. „Auf dem Gelände hat es Vorgängerbauten gegeben“, sagt Steinkrüger. Soll heißen: Die Jacobus-Kirche ist nicht der erste Kirchenbau an der Gabelung.
Diese ältere Kirche hatte auch einen Kirchhof, auf dem Menschen bestattet wurden. Bei früheren Probeuntersuchungen auf dem Gelände wurden auch bereits menschliche Knochenreste gefunden. Klare Hinweise auf die Lage des Kirchhofes haben sich bei den Untersuchungen aber nicht ergeben.
Darum hat das Landesamt darauf bestanden, dass die Bodenarbeiten durch eine archäologische Fachfirma begleitet werden. Mit Beginn der Tiefbauarbeiten wird ein Mitarbeiter der Firma Goldschmidt aus Düren alles in Augenschein nehmen, was der Bagger zutage fördert.
Das müssen nicht nur Knochen sein, sondern auch Überreste der Vorgängerkirchen könnten bei den Baggerarbeiten gefunden werden. Denn bei den Probeuntersuchungen wurde auch Abbruchschutt gefunden. Unklar ist jedoch, ob es sich bei der Grube möglicherweise um einen Keller handelt.
Etwaige Funde müssen den Denkmalschützern sofort mitgeteilt werden. Dabei reicht es bereits, dass ein Laie erkennen kann, dass es sich um ein Bodendenkmal handeln könnte. Und dann bestimmt das Landesamt, wann die Arbeiten fortgesetzt werden dürfen.