Lucia und Liven kämpfen gegen den Plastikmüll
Die Kinder sammeln Unterschriften, die sie nach Berlin schicken wollen.
Hilden. Die „liebe Bundesregierung“ bekommt im Juni einen Brief aus Hilden. Das Kinderparlament setzt sich darin dafür ein, „dass es weniger Plastikmüll gibt“. Das Schreiben endet mit einer Bitte: „Könnten Sie nicht mit Gesetzen dazu beitragen, dass auch die Geschäfte und Supermärkte weniger Plastik benutzen und es sich lohnt, weniger Plastikmüll zu produzieren?“
Die Bitte der jungen Parlamentarier unterstützen nicht nur deren Mitschüler, auch Passanten auf der Mittelstraße konnten gestern den Brief unterschreiben. Wer sich außerdem für ein Interview zur Verfügung stellte, das auf Video aufgezeichnet wurde, erhielt als Belohnung einen selbst entworfenen Stoffbeutel.
„Die meisten Leute reagieren sehr positiv auf unsere Aktion“, sagt Jung-Parlamentarierin Liven (12) nach den ersten Interviews. „Manche sind auch erstaunt, dass sich Kinder um so ein Thema kümmern“, fügt Lucia (9) hinzu. Die beiden Mädchen haben das Thema im Kinderparlament angeregt.
Henrike Lindenberg lässt sich von den Kindern über ihren Umgang mit Plastiktüten befragen. Von der Aktion der Kinder ist sie begeistert. „Ich habe selbst Kinder in diesem Alter und unterstütze die Aktion voll“, sagt sie. Plastiktüten benutzt sie selten — und jetzt hat sich einen zusätzlichen Stoffbeutel für ihre Einkäufe.
„Es ist schon schlimm, was Plastik in der Natur anrichtet“, sagt Liven. Sie hat Dokumentationen darüber im Fernsehen gesehen. Danach stand für sie fest, dass etwas getan werden muss. „Jeder kann etwas tun, also fangen wir in Hilden an. Es geht doch um unsere Zukunft“, sagt sie.
Deshalb rufen die Kinderparlamentarier alle dazu auf, einen Beitrag zu leisten. Das Kinderparlament wird beim internationalen Kinderfest der Musikschule am 14. Juni mit einer weiteren Aktion noch einen Beitrag leisten — und danach wird der Brief an den Petitionsausschuss des Bundestages abgeschickt.