Bürgermeister Thiele: Hochzeiten sind sein Hobby
Bürgermeister Horst Thiele möchte Ehrenbeamter werden, um auch im Ruhestand noch Paare trauen zu können.
Hilden. Strahlende Gesichter, rausgeputzte Angehörige und Freudentränen in so manchen Augen — das ist ein häufiger Anblick für einen Standesbeamten. Auch Horst Thiele (SPD), Hildens amtierender Bürgermeister, kam in diesen Genuss. Im Juni legt er sein Amt nieder — und damit auch seine Funktion als Eheschließer. Vorerst.
Als aktiver Staatsdiener konnte er die Aufgaben eines Standesbeamten wahrnehmen. Im Ruhestand ist das nicht mehr möglich, also stellte er den Antrag, um Ehrenbeamter zu werden. Weitere fünf Jahre darf er dann Paare trauen.
Die Beweggründe hierfür sind eigentlich ganz einfach. „Mehrere Kollegen haben mich gebeten, sie noch nach meiner Amtszeit zu trauen und das wollte ich ihnen nicht abschlagen“, sagt Thiele.
Der Vater von vier Kindern hat aber nicht nur praktische Motive, auch die Tätigkeit als Standesbeamter gefällt ihm: „Eine Trauung ist wunderschön, man hat immer glückliche Menschen vor sich sitzen.“ Der derzeitige Bürgermeister versucht, jede Vermählung ganz persönlich zu gestalten. „Ich unterhalte mich im Vorhinein mit dem Brautpaar, das ist im regulären Betrieb nicht immer möglich.“
Mit regelmäßigen Terminen rechnet Thiele allerdings nicht. „Ich will mich nicht hintenrum ins Rathaus schleichen“, sagt der Hildener. „Aber wenn Not am Mann ist, springe ich natürlich ein.“
Ein Höhepunkt in Thieles Karriere als Standesbeamter war die Trauung des Prinzenpaares der Stadt am Rosenmontag vergangenen Jahres.
Am Mittwoch wird über den Vorschlag im Rat abgestimmt. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Herr Thiele zum Ehrenbeamten ernannt wird“, sagt Norbert Danscheidt (CDU), 1. Beigeordneter.