Jobberater informiert im Haaner Jugendcafé

Der Berufs-Workshop war Auftakt einer geplanten Reihe.

Haan. Die 15-jährige Miriam hat zahlreiche Interessen. Sie spielt Cello, fotografiert gerne. Auch in der Schule weist sie Stärken in verschiedenen Bereichen auf: Miriam beherrscht neben Deutsch und Englisch, auch noch die Sprachen Latein, Französisch und Spanisch. „Das ist schon bemerkenswert“, äußerte Jobcenter-Mitarbeiter Rainer Gilbert sichtlich beeindruckt. „Und dass du zusätzlich auch noch gut mit Zahlen kannst, bietet dir wirklich eine große Auswahl an Berufsmöglichkeiten.“ In eine kleine Berufsberatungsstelle verwandelte sich jetzt das Haaner Jugendcafé. Rainer Gilbert bot Jugendlichen ehrenamtlich eine zweistündige Gruppenberatung an. Mit konkreten Berufswünschen verließen sie das Café hinterher zwar nicht, aber aufgeklärter über ihre eigenen Stärken und die vielfältigen Möglichkeiten.

So wie zum Beispiel Miriam. Sie könnte ihre Stärken in der Jugend- und Erwachsenenbildung, als Übersetzerin oder Fremdsprachenkorrespondentin einbringen. Eventuell sogar mit einem naturwissenschaftlich-wirtschaftlichen Schwerpunkt bei großen Unternehmen in der Wirtschaft. Miriam verzieht das Gesicht: „Ich würde gern etwas selber machen.“ Kein Bürojob, kein Lehramt und schon gar nicht Übersetzer. „Also auch noch etwas im kreativen Bereich“, schlussfolgert Gilbert.

Auch Felix nahm an der kostenlosen Beratung teil. Konkretere Vorstellungen hat der 17-Jährige schon. Er möchte studieren, entweder Jura, Sozialwissenschaften oder Politik, gegebenenfalls sogar das ein oder andere miteinander kombinieren. Eine Ausbildung schließt er aus. Das ist ein Problem, findet Gilbert, denn gute Azubis werden heute in allen Bereichen gebraucht, und die Verdienstmöglichkeiten seien besser, als viele denken würden. „Die Unis platzen vor Absolventen. Was der Markt braucht, sind Auszubildende.“

Der Workshop war Auftakt einer geplanten Reihe: Im JuCa sollen künftig regelmäßig verschiedene Workshops angeboten werden, sagt Meike Lukat, Vorstandsmitglied des JuCa-Fördervereins. Ein Kunstprojekt unter der Leitung von Jochen Sack läuft bereits. „Die etwa 30 Leinwände, die in den nächsten Wochen entstehen, haben das Thema ‚Freizeitaktivitäten‘ und werden oberhalb der neuen Sitzecke aufgehängt.“ Die Sitzecke wurde aus Spenden des Lions Club Haan finanziert und steht seit der Winterpause im Café.