Jugendliche diskutieren über Europa

Die Abiturienten des Gymnasiums konnten sich beim Europa-Café mit den Experten zu sieben Themen um den Kontinent auseinandersetzen.

Jugendliche diskutieren über Europa
Foto: Staschik

Haan. In der Luft liegt noch der Duft von Pizza und Eintopf. Frisch gestärkt sitzen die Abiturienten an sieben verschiedenen Tischen in der Aula, um mit geladenen Experten über das Thema zu diskutieren, das sie am meisten an Europa interessiert.

Vor rund zehn Tagen hatten die 106 Gymnasiasten die Möglichkeit, sich zwei Wunschthemen herauszusuchen. Dann wurde alles so organisiert, dass die Schüler einigermaßen gleichmäßig verteilt sind.

Zu diesem „Europacafé“ hatten das Gymnasium Haan als Europaschule und der Stadtverband Haan der Europa Union eingeladen. „Wir haben vor zwei Jahren schon einmal solch eine Veranstaltung hier gehabt“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Fritz Köhler.

Damals wurde sie noch durch den Landesverband finanziert. Doch da sie so gut bei den Schülern angekommen ist, wollte der Stadtverband es sich nicht nehmen lassen, auch in diesem Jahr die Abiturienten mit dem Thema „Europa“ zu beschäftigen.

„Wir freuen uns, den jungen Leuten zu erzählen, wie wichtig Europa ist“, betont Köhler und Cornelius Tonn, Vorsitzender der Steuergruppe Europaschule, fügt hinzu: „Wir wollen die Möglichkeit geben, über den Tellerrand hinaus zu blicken.“ Zur Auswahl standen die Themen „Europa und die Kommunen“ mit Referent Günter Scheib, ehemaliger Bürgermeister und ehemaliger Lehrer sowie „Europäische Geldpolitik und die Auswirkungen auf mein Portemonnaie“ mit den Referenten Jörg Zimmermann und Holger Martin von der hiesigen Sparkasse Haan.

Fritz Köhler, Stadtverbandsvorsitzender der Europa-Union Haan

Weiterhin gab es die Themen „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ mit Heinz-Wilhelm Schaumann, Dozent für Internationale und Europäische Studien und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der Europa Union, „Erstarken der Nationalstaaten“ mit Dr. Jochen Wingerath, Diplom-Kaufmann und Oberstudienrat a. D., „Brexit“ mit Martin Mödder, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten, „Studieren in Europa“ mit Student Dave Merkel und „CETA und TTIP“ mit Peter W. Wahl, Landesvorsitzender der Europa Union Nordrhein-Westfalen sowie Klaus Nilgen.

Katharina Schenk möchte sich über das Studieren im Ausland informieren. „Ich will nach dem Abi ins Ausland“, sagt sie. Am liebsten nach Australien. Amal Ajnaou hat sich für „Brexit“ entschieden. „Es ist das interessanteste Thema, sehr aktuell.“ Nun hofft sie, von der Gesprächsrunde etwas für den Englisch-LK mitzunehmen. „Ich würde gerne mal nach England fahren“, gibt sie zu.

An den Tischen wird konzentriert diskutiert, was beweist, dass Jugendliche durchaus Interesse an Europa und an Politik zeigt. Und vielleicht wird das „Europacafé“ ja bald auch fester Bestandteil des Schulalltags.