Haan Jugendparlament tagt online

Haan. · Premiere im Haaner Jugendparlament: Erstmals tagte das Gremium online über Videokonferenz. Trotz einiger technischer Probleme verlief die dritte Sitzung des erst im Dezember neugewählten Parlaments überraschend geordnet.

Vorsitzender Dominik Budych leitete die Sitzung des Jugendparlamentes und umschiffte die technischen Klippen.

Foto: Screenshot/Segovia-Buendìa

Einmal im Monat treffen sich die gewählten Mitglieder des Haaner Jugendparlaments im Rathaus zu einer regelmäßigen Sitzung, besprechen und diskutieren nach der Tagesordnung anstehende jugendpolitische Themen mit Lokalkolorit. Eigentlich. Denn durch die Corona-Krise und das allgemeine Veranstaltungsverbot konnten sich die Jungparlamentarier zuletzt nicht mehr zu ihren regelmäßigen Sitzungen einfinden. Kein Grund, ihre politische Arbeit ruhen zu lassen, dachten sich die von Koordinator Daniel Oelbracht betreuten Jugendlichen, und hielten am Montagabend ihre Sitzung per Videokonferenz ab.

Nach kurzer Einweisung und einem Mikrofoncheck wurde die Tagesordnung abgearbeitet. Die Leitung der Sitzung übernahm dabei der Vorsitzende Dominik Budych, der den daheim im Wohnzimmer oder auf der Terrasse sitzenden Parlamentariern nach und nach das Wort erteilte. Wer sprach, wurde im großformatigen Bild gezeigt – sofern die Webcam scharf geschaltet war. Wer nicht über Webcam und Mikrofon verfügte, konnte sich dennoch über die Chatfunktion an der Sitzung ­beteiligen.

Im Laufe der Konferenz tauchten einige technische Probleme auf

Zwischendurch musste ­­Budych, aufgrund gefrorener Videos oder Mikrofonausfälle, die Konferenz bereinigen und Leute aus der Sitzung „rauskicken“, damit sie sich neu einwählen konnten. „Es wäre keine Online-Sitzung ohne technische Probleme“, äußerte Budych gelassen, der trotz einiger allgemeiner Verbindungsprobleme die Sitzung bestens führte.Inhaltlich beschäftigten sich die Mitglieder des Jugendparlaments unter anderem mit der Frage, ob sie eine große Mundschutz-Nähaktion auf die Beine stellen sollten. Pro-Argumente waren die hohen Preise für selbst genähte Mund-Nasenmasken, die sich viele einfach nicht leisten könnten und denen sie mit ihrer Aktion entgegenkommen wollten, aber auch die Unterstützung von Seniorenresidenzen, denen es nach Aussagen der Jugendlichen, an genügend Masken mangele. Als Gegenargumente angeführt wurde dagegen der große zeitliche Aufwand, der sie die Aktion kosten würde. „Ich denke, es ist auch nicht ein Problem der Ressource an sich, sondern der Verteilung“, meldete sich Matthias Piegeler zu Wort. Schließlich gebe es genügend Menschen, die derzeit fleißig Masken nähen.

Online-Corona-Hilfsguide
soll Angebote auflisten

Das Gremium entschied sich letztendlich gegen eine eigene Nähaktion, verpflichtete sich hingegen, einen Online-Corona-Hilfsguide zu erstellen und sämtliche Anlaufstellen für Helfer und Hilfesuchende zusammenzutragen. „Eine zentrale Plattform, auf der alle Informationen hierzu zu finden sind“, fasste es Vorsitzender Budych zusammen. Des weiteren sprach sich das Jugendparlament dafür aus, einen Antrag an den Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss (BKSA) zu stellen, um zu erfahren, welche Unterrichtsinhalte und Aktionen zu den Themen Kommunalwahl und Drogenprävention vorgesehen sind.

Ebenso entschied das Gremium, sich verstärkt der Verbesserung des Haaner Fahrradwegenetzes zu widmen und konkrete Schwachstellen ausfindig zu machen. Die nächste Sitzung des Haaner Jugendparlaments, die wohl ebenfalls wegen der Pandemie als Videokonferenz stattfinden wird, ist dann für den 19. Mai ­geplant.