Landgericht im Kino - Hat 41-Jähriger die Sparkasse überfallen?
Gericht prüft Videomaterial. Der Täter bleibt unklar.
Hilden. Zwei Stunden lang verwandelte sich ein Saal des Düsseldorfer Landgerichts am Freitag in ein Kino. Ein Polizeibeamter führte die Filme aus der Überwachungskamera vor, die am 6. November 2009 beim Überfall auf die Sparkasse am Rembrandtweg gemacht wurden. Am ersten Prozesstag hatte es große Zweifel gegeben, ob der 41-jährige Angeklagte tatsächlich der Täter sein kann. Denn eine Sparkassen-Angestellte hatte felsenfest behauptet, der Gangster habe eine Kappe getragen.
Die Aufnahmen zeigten aber deutlich, dass sich dort zur fraglichen Zeit kein Kunde aufgehalten hat, der eine Kappe trug. Daraufhin räumte die 59-Jährige ein, sich möglicherweise geirrt zu haben. Die entscheidende Sequenz ist zwölf Sekunden lang. Sie zeigt einen Mann, der zum Schalter geht und der Kassiererin einen Umschlag in die Hand drückt. Darin stand, dass in der Sparkasse eine Bombe deponiert sei, die jederzeit explodieren könne. Um dies zu verhindern, sollten 50 000 Euro in einem Gebüsch deponiert werden. Nun soll noch ein Gutachter prüfen, ob es sich bei dem Mann mit dem Umschlag um den 41-Jährigen gehandelt hat oder nicht. Der Prozess wird am 16. März fortgesetzt. si