Stadt plant Kindergarten - Ersatzkindergarten für Alleestraße
Haan kann Ersatz für den Kindergarten an der Alleestraße 2015 bauen.
Haan. Das Geld ist schon in Aussicht, ein Bauplatz noch lange nicht. Für den Neubau einer Kindertagesstätte ab dem Kindergartenjahr 2014/15 plant die Stadt 2,5 Millionen Euro ein, das erklärte am Donnerstagabend Kämmerin und Jugenddezernentin Dagmar Formella im Jugendhilfeausschuss.
Es handelt sich um dringend benötigen Ersatz für die Kindertagesstätte Alleestraße. Die Kosten seien vom Gebäudemanagement anhand von Erfahrungswerten geschätzt worden, sagte Formella. In welchem Teil der Stadt das Gebäude entstehen könnte, sei noch völlig offen.
Konfliktstoff birgt die Zeitplanung. Die Sondergenehmigung für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren im bisherigen städtischen Familienzentrum läuft zum 1. August 2013 aus. Ob das neue Gebäude im gleichen Kindergartenjahr fertig werden könne, fragte der Ausschussvorsitzende Jochen Sack (GAL). „Das ist nicht finanzierbar“, antwortete Formella. Um das zu erreichen, müsste auf die neue Schulmensa an der Walderstraße oder die Sanierung des Sportplatzes in Gruiten verzichtet werden. Andere Gelder seien nicht verfügbar. Beschlossen ist jetzt, dass die Verwaltung die frühere Finanzierung noch mal prüfen soll. Klaus Mentrop (CDU) stellte klar, dass der Investitionsbeschluss nur für die Errichtung des Gebäudes gilt, nicht für den Betrieb.
Für die Kinderbetreuung im Neubaugebiet Hasenhaus wolle ein Investor tätig werden, so Formella. Sie stehe in Verhandlungen über ein Haus für drei bis vier Gruppen, das von der Stadt angemietet werden könnte. Für das Vorhaben solle ein Bauantrag gestellt werden: „Ein neuer Bebauungsplan könnte sich erübrigen.“
Für die bestehende Kinderbetreuung in Gruiten musste die Stadt in dieser Woche umplanen. Die evangelisch-reformierte Gemeinde hatte eine höhere Nachfrage festgestellt, als ursprünglich berechnet: „Es geht um 15 Plätze für Kinder über drei Jahren, für die bereits Zusagen an die Eltern gegeben worden sind“, berichtete Formella. Für diese Kinder bestehe Rechtsanspruch auf die Betreuung. Wäre es bei der Planung vom Februar geblieben, hätten zehn Plätze gefehlt — und Mitte des Monats läuft die Frist für Förderanträge nach dem Kinderbildungsgesetz aus. Mit der neuen Verteilung könnten allerdings nicht wie geplant vier zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren eingerichtet werden. „Wie kann man Plätze zusagen, die man nicht hat?“, fragte Uwe Elker (SPD). Thomas Kirchhoff (FDP) kritisierte den Fehler ebenfalls. „Wir wollen dem Träger doch nicht sagen, dass wir sein Angebot nicht wollen“, beschwichtigte Marlies Goetze (CDU).