Mit der VHS lokale Firmen besuchen
Neben altbewährten Kursen bietet die Volkshochschule Hilden-Haan Wissenshungrigen auch abwechslungsreiche Exkursionen zu heimischen Betrieben.
Hilden/Haan. Heute beginnt die Anmeldung für das neue Semester der Volkshochschule. Im Mittelpunkt der 500 geplanten Veranstaltungen steht diesmal das Thema „Globale Welt.“ Es wird vielschichtig beleuchtet. Journalist Martin Gronemeyer beispielsweise erläutert am 19. Februar Hintergründe zum umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP. Otmar Steinbicker fragt am 3. März: „Kann man mit islamistischen Rebellengruppen verhandeln?“ Jörgen Klußmann diskutiert am 26. April, wie real oder fiktiv die Angst vor Fremden ist.
Juliane Kerzel-Kohn, VHS
Zum Thema passt auch ein Besuch bei Qiagen in Hilden am 10. Mai, einem der größten Biotechnologie-Unternehmen Europas. Mit Tests „Made in Hilden“ lassen sich Krankheitserreger erkennen oder abschätzen, ob ein Patient auf eine bestimmte Behandlung überhaupt ansprechen wird. „Wir haben uns lange um diese Betriebsbesichtigung bemüht“, berichtet Fachbereichsleiterin Juliane Kerzel-Kohn: „Ich bin froh, dass es geklappt hat.“
Ebenso spannend wird sicherlich ein Besuch bei ASK Chemicals in Wülfrath am 15. April. Dort werden Kunstharze für die Autoindustrie hergestellt. Für sein zukunftsweisendes Energiekonzept ist die Bäckerei Schüren in Hilden im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet worden. Am 16. Februar zeigt Inhaber Roland Schüren der Volkshochschule, wie sein Vorzeige-Unternehmen in der Praxis funktioniert. Am 17. Juli kann man per Bus Höhepunkte der Emscherkunst 2016 im Ruhrgebiet entdecken — oder im Februar und März auf nächtliche Foto-Exkursionen zur Industriekultur gehen.
„Schokolade selbst herstellen“, „Zumba für Golden Girls“, vegan kochen für Zwölf- bis 14-Jährige: Das Angebot der Volkshochschule ist ebenso breit wie vielseitig. „Begeisterung für Europa zu wecken, ist aktuell schwer“, weiß der stellvertretende VHS-Leiter Heiner Fragemann. Deshalb bietet er als Highlight einen Besuch in der Airbus-Zentrale in Hamburg an: „Das ist ein europäisches Unternehmen, das auch funktioniert.“
Rund 150 Flüchtlinge lernen bei der VHS Deutsch. Die Kurse werden von der Bundesanstalt für Arbeit bezahlt und stehen Flüchtlingen aus bestimmten Ländern mit guter Bleibeperspektive offen.
Andere Asylsuchende werden von freiwilligen Helfern in Hilden und Haan unterrichtet. Das sei auch gut so, betont VHS-Leiter Niklas Rahn: „Wir wollen uns nicht gegenseitig Konkurrenz machen.“ Die Städte Hilden und Haan nutzen die Kompetenz der VHS zunehmend, um Mitarbeiter fortzubilden. „Das ist eine gute Entwicklung“, so Jörg Dürr, Vorsitzender der VHS-Versammlung: „Ich wünsche mir mehr davon.“