Mützen für die kleinen Füchse

Die Frauen der Handarbeitsgruppe der Awo Haan haben für die Kinder der Waldgruppe in Haan-Ost gestrickt.

Haan. Strickmuster für Kindermützen? Marika Eicker und Marlene Piovesan winken ab. Die brauchen sie nicht. Schließlich haben die beiden Frauen zusammen 19 Enkelkinder. Und für diese im Laufe der Jahre so einiges gestrickt.

In den vergangenen Monaten waren es allerdings nicht die eigenen Familienmitglieder, für die sie zu Nadeln und Wolle gegriffen haben. Vielmehr haben sie mit Ingeborg Berg und weiteren Frauen aus der Handarbeitsgruppe im Awo-Treff für die Mädchen und Jungen der Wald- und Erlebnisgruppe im Haus für Familien in Haan-Ost gestrickt.

„Wir wollten die Reste weghaben“, nennt Marlene Piovesan ganz pragmatisch die Gründe für den uneigennützigen Einsatz. „Ja, wir hatten so viele Wollreste, die zum Beispiel für Pullover nicht mehr reichten“, bestätigt Ingeborg Berg. „Aber für Kindermützen waren diese Reste ideal“, sagt Margit Thomas, Leiterin des Awo-Treffs an der Breidenhofer Straße.

Die Damen hörten sich um und planten 15 bis 16 Mützen für die Kinder. „Auf einmal waren es 36“, sagt Ingeborg Berg lacht. Und weil die Erzieher der Einrichtung auch nach wärmenden Kopfbedeckungen verlangten, wurden auch sie mit fünf Exemplaren beschenkt.

„Die sind ja echt der Hammer“, schwärmt Erzieherin Hanne Gottsmann, die mit ihrer Kollegin Melanie Hallmann die 15-köpfige Wald- und Erlebnisgruppe leitet, und probiert eine orange-lila Mütze mit gleich zwei Zipfeln an.

Und auch die Kinder, die „kleinen Füchse“, sind begeistert. Mit Feuereifer packen sie das große grüne Paket aus und probieren ohne zu Zögern die bunten Kopfbedeckungen an: längs und quer gestreift, mit Bommeln oder Blüten, unifarben oder bunt gemustert. Die Frauen haben sich wirklich Mühe gegeben.

Jede Woche wechseln die Kinder in der Waldgruppe. „Aus jeder unserer drei Gruppen kommen wochenweise je fünf Kinder hier hoch“, sagt Angelika Bachmann-Blumenrath, die das Haus für Familien leitet und meint den Bauwagen, der auf dem Gelände der Einrichtung steht. „Sie sind jeden Tag draußen und unternehmen etwas“, fährt sie fort.

Die Drei- bis Sechsjährigen toben sich auf verschiedenen Spielplätzen aus, besuchen Kindermuseen, Lernbauernhöfe oder begleiten den Förster in den Wald.

Mützen können die Mädchen und Jungen dabei gut gebrauchen. Schließlich gehen sie bei jedem Wetter raus. Bachmann-Blumenrath: „Und natürlich werden die Mützen nach jeder Woche von uns gewaschen.“