Musikschule ringt um zusätzliches Geld

Personalkosten erhöhen sich, sagt der Trägerverein.

Haan. Um die finanzielle Ausstattung der Musikschule wird weiter gerungen. Das offenbart eine Vorlage der Stadtverwaltung. Ihr zufolge zahlt die Stadt der Musikschule ab 2017 jährlich einen gleichbleibenden Zuschuss in Höhe von 130 800 Euro. Damit bleibt die Stadt unter der Summe, die die Musikschule im Februar beantragt hatte: Erwünscht waren 150 000 Euro für 2017, 153 700 Euro für 2018 und 157 500 Euro für 2019. Die Steigerung kommt durch wachsende Personalkosten zustande, erläutert Reinhard Pech, Vorsitzender des Trägervereins der Musikschule.

Ist das Überleben der Musikschule nun auch mit der kleineren Summe gesichert? Nein, sagt Pech: „Für 2017 kommen wir noch über die Runden. Aber für 2018 wird es knapp.“ Die Debatte um die finanzielle Unterstützung der Musikschule durch die Stadt nahm Anfang des Jahres ihren Ursprung. Denn im Haushaltsplanentwurf war zwar ein Zuschuss für 2016 vermerkt, für die kommenden Jahre jedoch nicht. Ein Irrtum, so die Stadtkämmerin auf Nachhaken der WLH. Fakt ist jedoch: Der für fünf Jahre geltende Förderplan läuft in diesem Jahr aus. Für 2017 und die folgenden Jahre muss neu verhandelt werden.

Problem: Die Zuschüsse der Stadt an die Musikschule gelten als sogenannte freiwillige Leistungen, die dann zu streichen sind, wenn die Stadtkasse leer ist. De facto ist Haan hoch verschuldet und an ein Haushaltssicherungskonzept gebunden. Das sieht vor, bis 2020 einen ausgeglichenen Etat vorzuweisen. Rein rechnerisch schafft Haan das auch, aber nur mit einem hauchdünnen Plus.

Landrat Thomas Hendele monierte daher im Frühjahr die freiwilligen Ausgaben: Wenn es weiter Zuschüsse an die Musikschule geben soll, muss anderswo gespart werden. Für das laufende Jahr kann die Musikschule die fehlenden rund 25 000 Euro überbrücken, indem sie auf ihre Betriebsmittelrücklagen (also Ersparnisse) zurückgreift, vermehrt Spenden einwirbt und die Entgelte stärker als wünschenswert erhöht.

Das tut Reinhard Pech besonders weh, denn zu dem Kundenkreis der Musikschule gehören auch Familien, die auf jeden Cent achten müssen. 2017 aber „droht größere Gefahr. Wir wollen erreichen, dass im ersten Halbjahr über die weitere Zukunft gesprochen wird“, so Pech. Gelöst ist fürs Erste indes das Raumproblem: Musik- und Grundschule Mittelhaan teilen sich das Gebäude, und die Grundschule wächst. Durch „umfangreichere Baumaßnahmen“, so Pech, kann jetzt erst einmal die an ihre Kapazitätsgrenzen gelangte Essensversorgung angepasst werden. Doch auch dieses Thema wird die Musikschule voraussichtlich schon kommendes Jahr wieder einholen.