Neues Geschäft belebt den Handel

Emily’s Outlet zieht in das Ladenlokal von M & S Mode. Ein Geschäft mit Antiquitäten hat an der Schulstraße in Hilden eröffnet.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Schon seit einiger Zeit kündigen Din-A4 große Zettel im Schaufenster an, dass sich etwas an der Schulstraße in Hilden tut: Im blau getäfelten Ladenlokal mit der Hausnummer fünf hat Henning Ködel jetzt seinen eigenen Laden, „die Galerie“, eröffnet. Dort verkauft er auf rund 30 Quadratmetern Antiquitäten, alte Designer-Möbel und, so sagt er, „verrückten Kram“. Auch zuvor war in dem Ladenlokal ein Antiquariat. Als der Besitzer dann Ende Januar in den Ruhestand ging, hat Ködel nicht nur die Geschäftsräume seines Vorgängers, sondern auch einen Großteil seines Bestands übernommen. Diesen stockt er inzwischen mit seinen eigenen Errungenschaften auf.

Wenige Meter weiter ändert sich noch etwas im Stadtbild: Das Outlet des Modegeschäfts Emily’s zieht zum 1. April in die Räume des ehemaligen Damenbekleidungsgeschäft M & S an der Mittelstraße/Ecke Axlerhof, das im vergangenen Jahr geschlossen hat. Seitdem blieb die große Ladenfläche ungenutzt. Über den Umzug informierte Emily’s seine Kunden in einem Brief. In dem Outlet gibt es reduzierte Einzelteile des regulären Markenangebots, das es an der Mittelstraße gibt. Ködel arbeitet hauptberuflich als Maschinenbauingenieur. Das Sammeln von alten Möbeln und seltenen Gegenständen war für den 32-Jährigen aus Düsseldorf bislang ein reines Hobby: „Als Teenie war ich ein großer Oldtimerfan“, erzählt er und fügt hinzu: „Und wer alte Autos mag, mag meistens auch alte Möbel.“ Auf Antikmärkten und im Internet stöberte er nach Raritäten und besonderen Schätzen. Wenn es dann zu voll in seiner Wohnung wurde, musste er sich von der ein oder anderen Sache trennen.

„Ein eigener Laden war immer mein Traum“, sagt Ködel. Als ihm Bekannte von dem frei werdenden Laden an der Schulstraße erzählten, hat er sogleich die Gelegenheit ergriffen. Während sein Vorgänger einen großen Schwerpunkt auf Antiquitäten setzte, möchte Ködel das Hauptangebot auf Designer-Möbel und dekorative Elemente verlagern. „Stücke aus den 50ern, 60ern, den 70ern im Space-Age-Design, aber auch die Klarheit aus den 80ern“, zählt er beispielhaft auf. Dennoch bietet er auch Antiquitäten vom „Urknall bis zum 19. Jahrhundert“.

„Wenn ich etwas Verrücktes finde, muss es mit rein“, sagt er, „das gibt dem Laden Charakter.“ Mit verrückt meint er Dinge, die man nicht sucht und „bestimmt auch nicht wieder findet“. Dazu gehört etwa der jahrzehntealte Elefantensattel aus Indien. „Besonders ist auch die alte Grubenlampe aus dem Kohleabbau“, sagt er.

Die stammt von einer Versteigerung, als die Zeche aufgelöst wurde. Da der 32-Jährige weiterhin als Maschinenbauingenieur arbeitet, wird der Laden nur montags, mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet sein.

Die Zukunft sieht er vor allem im Online-Verkauf, der in der nächsten Zeit freigeschaltet wird. Denn Liebhaberstücke sind nichts für gewöhnliche Laufkundschaft, und so sieht Henning seinen Laden eher als „Lager mit einem Schaufenster.“