O 3 weiter auf Erfolgskurs

Mit der viel genutzten Ortsbuslinie machen die Stadtwerke keinen Gewinn. Den Vertrag mit der Rheinbahn haben sie jetzt dennoch aktualisiert.

Hilden. Es ist eine gemütliche Tour: Vom Verwaltungsinstitut im Norden, durch die Meide weiter zum Bahnhof, dann in den Süden bis zur Erika-Siedlung zuckeln die Busse der Linie O 3. Eine volle Strecke dauert rund 25 Minuten — wer schnell ins Zentrum möchte, kann den mäandernden Bus zu Fuß abhängen. Wer mit schweren Tüten vom Einkauf kommt, freut sich über einen bequemen Transport.

Stadtwerke und Rheinbahn haben ihren Vertrag über die Linie jetzt aktualisiert. „Der neue Vertrag ist wie der Alte unbefristet“, sagt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke. Die Änderungen bestünden nur in formalen Einzelheiten. Für die Fahrgäste bleibe alles wie gewohnt.

„Für die Rheinbahn wäre die Linie nicht wirtschaftlich“, sagt Müller. Deshalb sind die Stadtwerke die sogenannten Betreiber der Linie. Busse und Fahrer miete die städtische Tochter von der Rheinbahn, das Verkehrsunternehmen sorge für die Ausstattung und vermarkte die Werbeflächen der Busse.

Ein Fehlbetrag von derzeit 250.000 bis 280.000 Euro wird von den Stadtwerken getragen — eine politische Entscheidung: „Die Stadt hat gesagt: ,Wir wollen nicht auf diese Buslinie verzichten’“, erläutert Müller.

Vor allem der Abschnitt zwischen den benachbarten Haltestellen Fritz-Gressard-Platz und S-Bahnhof Hilden wird laut Untersuchung der Rheinbahn viel genutzt. Der Bus gehört für viele Jugendliche zum Schulweg. Seit drei Jahren fährt die Rheinbahn deshalb zum Teil mit Gelenkbussen, damit niemand an der Haltestelle zurückbleiben muss.

Einen Extraservice bietet die Rheinbahn seit Juni am S-Bahnhof Hilden: Ganztägig haben die Fahrgäste der O 3 dort Anschluss an die Linie 784 nach Düsseldorf-Benrath. Schon länger sind werktags die Buszeiten auf den Takt der S-Bahn abgestimmt. Der Zug wird allerdings verpasst, wenn der Bus verspätet fährt.

Mit Einkäufern und Pendlern kommt die Linie laut Rheinbahn-Zählung auf rund 670 000 Fahrgäste im Jahr. „Sehr viele von ihnen fahren bis zur Erika-Siedlung durch“, sagt Müller. Das zeige, dass der Bedarf nicht von den anderen Linien gedeckt werden könne. Außer dem Ortsbus verkehren sechs Regionallinien und zwei Nachtbusse in Hilden.

Kurz nach der Einrichtung der O 3 wurde diese Busverbindung noch „Geisterlinie“ genannt. „Das ist am Anfang immer so“, sagt Eckhard Lander, Sprecher der Rheinbahn. Zunächst würden nur wenige Fahrgäste ein neues Angebot annehmen, oft müssten Kunden sich dann an neue Verbindungen gewöhnen.

2003 verglich eine Studie von Rheinbahn, Kreisverwaltung und Universität Wuppertal die 22 Ortsbuslinien im gesamten Kreisgebiet — die Ortsbuslinie 3 schloss als eine der erfolgreichsten ab. Die städtischen Angebote der Ortsbusse wurden beginnend in den 1990er-Jahren entwickelt.