Umstrittenes Bauprojekt Oderstraße: Viel Kritik an Bauvorhaben
Hilden. · Die Anwohner-Initiative bemängelt, dass beim Bauprojekt schon vieles falsch gelaufen sei.
Kurz vor der Sitzung des Hildener Stadtrats am heutigen Mittwoch hat die Anwohner-Initiative, die sich gegen die derzeit geplante Bebauung an der Oderstraße richtet, einen Brandbrief an die Vertreter der politischen Parteien und Wählervereinigung geschickt.
In dem Schreiben der Interessengemeinschaft heißt es unter anderem: „Die Planung des Bauprojektes an der Oderstraße entwickelt sich von Woche zu Woche immer mehr zu einer Posse.” Dann werden Kritikpunkte aufgezählt:
– „Beantragung durch die Wohnungsbaugesellschaft mit falschen Fakten”;
– „Die sogenannte Information und Befragung der Anwohner, die vor Allem bei älteren Anwohnern den Eindruck einer Verbesserung Ihrer Wohnverhältnisse erwecken sollte, wenn sie sich für einen Umzug entscheiden”;
– „Die Ignoranz der Verwaltung gegenüber den Fakten des Klimawandels”; „Die Erstellung eines Gutachtens, welches nur auf Schätzungen und Vermutungen beruht”;
–„Die bisher fehlende Einplanung einer ordnungsgemäß funktionierenden Entwässerung”.
Hauptkritikpunkt ist die Fällung von drei hohen Bäumen
Einer der Hauptkritikpunkte der Anwohner ist jedoch “die Fällung von mittlerweile drei knapp zehn Meter hohen Bäumen”, der letzte sei am Nikolaustag gefällt worden, mit der Begründung, der beauftragten Abrissfirma, er rage in die Feuerwehrzufahrt der Häuser 2-4 sowie 6-8.”
Eine Argumentation, die Daniela Freudenberg, die Sprecherin der Interessengemeinschaft, überhaupt nicht nachvollziehen kann: „Dieser Baum stand im kompletten Ausmaß auf dem Grund des geplanten Neubaus”, argumentiert sie. Sollte das bedeuten, dass dieser Neubau etwa in unserer Feuerwehrzufahrt errichtet wird?”
Eines der Hauptärgernisse bei der Planung ist nach wie vor die Tatsache, dass im Bereich Oderstraße und Umgebung eine Verdichtung mit insgesamt 42 neuen Zweizimmer-Mietwohnungen in einer Größe von jeweils 52 bis 60 Quadratmetern erfolgen soll. Und zwar unter anderem auf den bisherigen Grünanlagen. Viele Anwohner bemängelten bereits bei der Bürgerinformations-Veranstaltung im Juni diesen Jahres, dass der Blick ins Grüne, den sie bislang genossen hätten, komplett verbaut werde.
Vor allem eine Äußerung der Hildener CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Schlottmann hat die Initiative auf die Palme gebracht. Die Politikerin hatte in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses gefragt, wer denn eigentlich an die Familien denke, die in Hilden dringend eine Wohnung suchten. Darauf reagiert die Initiative in ihrem Schreiben ausführlich: „Die Frage sei uns nun gestattet, wer denn von Ihrer Partei an die Familien und Anwohner denkt, die bereits in Hilden wohnen und zu Ihren Wählern gehören”, heißt es da. Und weiter: „ Wer denkt an die, die nicht in der Lage sind, ein Einfamilienhaus mit Garten zu erwerben und auch das Recht haben sollten, im Grünen wohnen zu dürfen, ohne ständig davon ausgehen zu müssen, dass einem die Lebensqualität und Gesundheit durch einen kleinen, wenn auch gewählten Teil der Bevölkerung genommen wird?” Das Problem der angeblichen Wohnungsnot in Hilden werden man auch dann nicht gelöst haben, „wenn Sie die letzte Wiese in Hilden zugebaut haben. Das einzige, was Sie tatsächlich erreichen werden, ist, dass Hilden nicht mehr die lebens- und liebenswerte Stadt ist, die sie jetzt noch ist.”