Per Speicheltest einen Lebensretter finden
Am 24. April gibt es in Gruiten eine große Typisierungsaktion.
Haan. Für Ursula Berger und ihre Familie brach eine Welt zusammen, als sie mit zahlreichen blauen Flecken zum Arzt ging und der ihr eröffnete, sie habe Leukämie. Das war 2004. Damals war Ursula Berger erst 62 Jahre alt — und hatte noch so viel vor, war doch ihr Mann gerade erst in Rente gegangen. Sollte aus all ihren Plänen nichts werden? Zunächst wurde die lebensfrohe Frau fünf Jahre lang mit Chemotherapien behandelt, bevor ihr der Arzt unumwunden erklärte, sie sei austherapiert. „Er sagte: Entweder Sie bekommen schnell eine Stammzellenspende“, erinnert sich Ursula Berger zurück, „oder es ist vorbei.“ Doch Berger hatte Glück.
Innerhalb von vier Wochen fand sich ein Spender mit einer 100-prozentigen Übereinstimmung. „Das ist mehr als ein Sechser im Lotto“, weiß Berger. Im Städtischen Krankenhaus Essen-Werden führte Professor Peter Reimer die Transplantation durch. „Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, um mich zu erholen“, gibt die rüstige Frau zu. Vor allem ihre Familie und Freunde hätten ihr immer wieder viel Mut gemacht. Auch ihr Glaube hat ihr geholfen. „Ich glaube, Gott hat mich gesund gemacht, und ich soll etwas dafür tun.“
Und das setzt Ursula Berger nun kurzerhand in die Tat um, indem sie eine Typisierungsaktion mit der Deutschen Stammzellspender Datei (DSD) organisiert. Jährlich erkranken bis zu 12 000 Menschen in Deutschland an Leukämie — darunter etwa 600 Kinder. Für viele dieser Menschen ist eine Stammzelltransplantation die einzige Chance auf Leben. So, wie es bei Ursula Berger der Fall war, die inzwischen vollständig von ihrer Leukämie geheilt ist, und all die Pläne umsetzen kann, die sie mit ihrem Mann hatte.
Da noch immer jeder fünfte Leukämie-Patient keinen passenden Spender findet, bittet die DSD alle Menschen zwischen 18 und 40 Jahren am 24. April zwischen 11 und 19 Uhr ins Familien Fitness Center an der Thunbuschstraße 14 nach Gruiten zu kommen, um sich kostenlos typisieren zu lassen.