Ratsbeschluss in Hilden: Neue Wohnungen neben Zugtrasse
Investor plant bis zu 28 Einheiten zwischen Karnaper und Diesterwegstraße. Pläne liegen jetzt aus.
Hilden. Die K+S Projektentwicklungsgesellschaft (Düsseldorf) will auf Brachflächen zwischen Karnaper Straße, Schürmannstraße, Diesterwegstraße und Güterbahnlinie bis zu 28 Wohnungen bauen in Form von Doppelhäusern und einem Mehrfamilienhaus. Die Rahmenbedingungen sind „schwierig“, sagen selbst die Planer.
Im Stadtrat haben CDU und SPD mit Mehrheit die Offenlage beschlossen. Grüne, Bürgeraktion, FDP, Allianz und AfD votierten gegen das Vorhaben, das bereits seit vier Jahren läuft.
Die Planer haben viele Probleme technisch gelöst. Das wird die Wohnungen verteuern. Torsten Spieker, einer der Eigentümer, glaubt, dass sich das Projekt trotzdem rechnet: „Die Möglichkeiten in Hilden noch zu bauen sind begrenzt. Wir bekommen seit Jahren Anfragen.“
Es gibt aber noch eine letzte Klippe, an der das ganze Projekt scheitern könnte: der Hochwasserschutz. Liegt das Baugebiet im Überschwemmungsgebiet des Garather Mühlenbachs, ist keine Bebauung möglich und das Projekt „gestorben“, bestätigt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. Nach Berechnungen im Auftrag der Bezirksregierung Düsseldorf ist das Baugebiet Überschwemmungsgebiet. Hier könnte ein Fehler in der Berechnung vorliegen.
Das lässt die Bezirksregierung zurzeit prüfen. „Dazu muss Düsseldorf definitiv etwas sagen“, betont Stuhlträger: „Das ist aus unserer Sicht Voraussetzung für den Satzungsbeschluss.“ Und das sind die schwierigen Rahmenbedingungen: Lärmschutz Das Baugebiet liegt unmittelbar neben der Güterzugstrecke Duisburg — Opladen/Köln.
Dort fahren täglich etwa 85 und nachts rund 64 Güterzüge mit einer Länge von 200 bis 700 Metern und 80 bis 110 km/h vorbei.
Der Lärm überschreitet die Grenzwerte und macht den Bau einer fünf Meter hohen Lärmschutzwand erforderlich. Kosten: rund 250 000 Euro — und vom Investor zu tragen. Auch die Häuser müssen mit zusätzlichem passivem Schallschutz versehen werden. Die Güterzüge führen zu Erschütterungen, gegen die die Häuser geschützt werden müssen. Das ist technisch machbar, verursacht aber Kosten.