Rewe Conrad: Nur wenig ist bisher geschehen
Vor einem Jahr stimmte der Rat dem Vertrag mit dem Investor zu. Das Projekt geht aber weiter.
Hilden. Der Eigentümer des Rewe-Markts Conrad an der Richrather Straße 170/172 will erweitern. Deshalb kaufte er das Nachbargrundstück mit der Tankstelle darauf. Er verpflichtete sich, für die Sanierung von etwaigen Altlasten aufzukommen. Die Tankstelle wurde abgerissen, die Altlast beseitigt: Das war vor gut einem Jahr. Im Mai 2017 stimmte der Stadtrat mit großer Mehrheit dem Vertrag mit dem Investor zu. Seitdem ist auf der Baustelle wenig geschehen.
Die Baugenehmigung wurde im Januar 2018 erteilt. Laut Vertrag muss der Investor binnen sechs Monaten, also bis spätestens August, mit den Arbeiten beginnen. „Das Projekt geht weiter“, versichert Dr. Josef Rick für die Eigentümer: „Wir sind dabei, mit den Marktbetreibern den Fahrplan zu besprechen. Im Sommer wird der Parkplatz auf dem Areal der ehemaligen Tankstelle angelegt. Dann soll der Supermarkt erweitert werden. Möglicherweise muss der Marktbetrieb zeitweise eingeschränkt werden. Das müssen wir besprechen.“
Die Verkaufsfläche soll von heute 1000 auf künftig 1550 Quadratmeter wachsen. Sie wird nicht nur von Rewe, sondern auch von anderen Geschäften genutzt. Damit werde der Handel in der Hildener Innenstadt nicht beeinträchtigt, schließt sich die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf einem Gutachten des Investors an. Damit sind nicht die Discounter in der Nähe gemeint, sondern der nächste Vollversorger in Langenfeld-Richrath.
In den nächsten Jahren werden auf der Fläche der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule bis zu 125 neue Wohnungen entstehen. Das bedeutet auch zahlreiche neue potenzielle Kundschaft für den einzigen Vollversorger im ganzen Hildener Süden.
„Kunden von Verbrauchermärkten erwarten heute ein breites und detailliertes Angebot“, erläutert Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand: „Dazu gehört auch eine entsprechende Anzahl von Parkplätzen.“ Auch die Nachbarstadt Langenfeld hat keine Bedenken gegen die Markt-Erweiterung vorgebracht. Im Vertrag der Stadt mit dem Investor solle festgehalten werden, dass mindestens 90 Prozent der Verkaufsfläche dem Vertrieb von Nahrung (inklusive Getränken) dienen. Im Umkreis von 700 Metern um den Rewe-Markt leben rund 9190 Einwohner. Der Gutachter geht von einer Kaufkraft von 2300 Euro pro Einwohner für Nahrungs- und Genussmittel aus und kommt so auf einen erwarteten Umsatz von rund 21 Millionen Euro im Jahr.
Durch die Erweiterung des Supermarktes verbessert sich der Lärmschutz für die Anwohner. Entlang dem Garather Mühlenbach schreibt die Stadt nämlich den Bau einer Lärmschutzwand vor. Direkt am Supermarkt wird sie bis zu fünf Meter hoch und einseitig begrünt. Die Anlieferung des Supermarktes wird eingehaust, aber nicht komplett. Die Belüftungsanlage wird erneuert, damit leiser, und sie darf nur zur nördlichen Gebäudeseite und zum Parkplatz ausgerichtet werden. Zudem soll die Zahl der Kundenparkplätze von 55 auf 68 erhöht werden. Die Zufahrt (über eine Rampe) bleibt, wo sie heute ist. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW (die Richrather Straße ist eine Landesstraße) hatte eine vorgeschlagene Verlegung bisher abgelehnt.