Rewe-Markt darf wohl erweitern

Hilden. Viele Supermärkte haben in den vergangenen Jahren ihre Verkaufsflächen erweitert. Das plant auch der Eigentümer des Rewe-Marktes an der Richrather Straße. Deshalb hat er das Nachbargrundstück mit einer Tankstelle darauf gekauft.

Rewe-Markt darf wohl erweitern
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Der Stadtrat steht dem Vorhaben positiv gegenüber und hat beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. In dem Verfahren werden auch die Anwohner und „Träger öffentlicher Belange“ gehört.

Ihr Votum liegt jetzt vor und ist zum Teil in die Pläne eingearbeitet worden. Der Stadtentwicklungsausschluss hat jetzt einstimmig beschlossen, im nächsten Schritt die Pläne öffentlich auszulegen. Stimmt der Rat — wie zu erwarten — am Mittwoch zu, wird die Planung im Januar/Februar 2017 im Rathaus öffentlich ausgelegt. Wenn danach auch die Politik zustimmt, kann Baurecht geschaffen werden. Die eigentlichen Bauarbeiten für die Erweiterung des Rewe-Marktes könnten vermutlich erst Ende 2017/18 beginnen, schätzt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger — so lange dauert das komplexe Bebauungsplanverfahren.

Der Supermarkt will von heute 1000 auf 1550 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern. Die Fläche wird nicht nur vom Rewe, sondern auch von anderen Geschäften genutzt, erläutert Michaela Roudbar-Latteier vom Büro StadtVerkehr. Damit werde der Handel in der Hildener Innenstadt nicht beeinträchtigt, schließt sich die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf einem Gutachten des Investors an. Auch die Nachbarstadt Langenfeld hat keine Bedenken. Im Vertrag der Stadt mit dem Investor solle festgehalten werden, dass mindestens 90 Prozent der Verkaufsfläche dem Vertrieb von nahversorgungsrelevanten Sortimenten (inklusive Getränke) dienen.

Im Umkreis von 700 Metern um den Rewe-Markt lebten rund 9190 Einwohner. Der Gutachter geht von einer Kaufkraft von 2300 Euro pro Einwohner für Nahrungs- und Genussmittel aus und kommt so auf einen erwarteten Umsatz von rund 21 Millionen Euro.

Durch die Erweiterung des Supermarktes verbessert sich der Lärmschutz für die Anwohner. Entlang des Garather Mühlenbachs schreibt die Stadt den Bau einer Lärmschutzwand vor. Direkt am Supermarkt wird sie bis zu fünf Meter hoch und einseitig begrünt. Die Anlieferung des Supermarktes wird eingehaust, aber nicht komplett. Die Belüftungsanlage wird erneuert, damit leiser und darf nur zur nördlichen Gebäudeseite und zum Parkplatz ausgerichtet werden. Anwohner hatten sich über Geruchsbelästigung durch Fleischzubereitung in der Rewe-Metzgerei beschwert. Lärmarme Einkaufswagen und Asphalt statt Pflaster auf dem Parkplatz sollen ebenfalls für weniger Lärm sorgen, so Roudbar-Latteier. Die Zahl der Parkplätze wird durch die Erweiterung von heute 50 auf 66 erhöht. „Kunden von Verbrauchermärkten erwarten heute ein breites und detailliertes Angebot“, so Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand.