„Generalprobe“ für die Haaner Kirmes DRK aus Haan sorgt auf Rheinkirmes für Sicherheit

Haan · Bevor in zwei Monaten die Haaner Kirmes stattfindet, drehen sich aktuell in Düsseldorf Kettenkarussell, Raupe und Riesenrad. Mittendrin sorgen Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen des DRK Haan-Gruiten dafür, dass die Besucher ausgelassen feiern können. Welche Besonderheiten ein Einsatz auf der größten Kirmes am Rhein mit sich bringt und worauf Besucher achten sollten.

Die Atmospähre bei einem Einsatz auf der Kirmes in Düsseldorf sei etwas ganz Besonderes, berichtet die Bereitschaftsleiterin der Ortsgruppe.

Foto: DRK Haan-Gruiten

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Haan-Gruiten greift dem DRK Düsseldorf in diesen Tagen tatkräftig unter die Arme. Unmittelbar nach der Fußball-Europameisterschaft steht in Düsseldorf am kommenden Samstag ein Coldplay-Konzert an, welches vom DRK betreut wird. Und mitten drin: die Rheinkirmes. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet das DRK Haan-Gruiten auf der größten Kirmes am Rhein. Zu Spitzenzeiten stehen sie dem Team in der Unfallhilfsstelle mit sechs zusätzlichen Personen zur Seite.

„Wir fungieren als Erstversorger. Wenn draußen jemandem etwas passiert, der nicht mehr selbstständig zur Unfallhilfsstelle kommt, helfen wir“, berichtet Jennifer Kranz, Bereitschaftsleitung des DRK in Haan. Zwei bis drei der Ehrenamtler würden dann auf dem Gelände eine Art Erstdiagnose durchführen. Häufig sei es mit Blutdruckmessen schon getan, berichtet Kranz.

Die Lautstärke auf der Kirmes erschwert die Erstdiagnostik

Solche, für die Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen ansonsten alltäglichen Aufgaben, passieren auf der Rheinkirmes allerdings unter erschwerten Bedingungen: „Die Erstdiagnostik wird durch die Lautstärke extrem erschwert“, berichtet Kranz. Blutdruckmessen bei einer Beschallung von allen Seiten bräuchte etwas Übung. Außerdem seien die Patienten für die Ehrenamtler teilweise schwierig zu finden: „Die Meldungen sind manchmal etwas ungenau“, sagt Kranz. Besonders für Einsatzkräfte, die nicht jeden Tag auf der Kirmes sind, sei die Orientierung zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. „Die Erfahrung bringt das aber mit“, weiß Kranz.

Besonders seien auf der größten Kirmes am Rhein auch die Ansprache und der Umgang mit den Patienten und Patientinnen. „Bei der Lautstärke stellt sich schnell die Frage, wie ich den Patienten überhaupt ansprechen kann und wie ich ihm die nötige Privatsphäre biete“, erklärt Kranz. Eine besondere Vorbereitung auf die Großveranstaltung sei nicht notwendig, meint sie. Die Fortbildungsstunden, die die Ehrenamtler durchlaufen, seien ausreichend. Vor der Kirmes werden aber ausgiebige Materialchecks durchgeführt, berichtet Kran. „Besonderes Verbandsmaterial und Kühlpacks gehen an diesen Tagen immer gut durch“, berichtet sie.

Von ihren eigenen Einsätzen auf der Rheinkirmes weiß sie auch um die schönen Seiten des Engagements. „Speziell im Dunkeln ist die Arbeit da schon sehr imposant.“ Außerdem seien die Menschen häufig sehr dankbar für die Arbeit der Ehrenamtler. Einige fänden im Vorbeilaufen ein paar dankende Worte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsdienstes. Darüber würden sich die Ehrenamtler natürlich freuen, berichtet Kranz. Alle seien mit großem Engagement dabei – teilweise haben sie sich Urlaub von ihrem Beruf genommen, um ihrem Ehrenamt auf der Kirmes nachzugehen. Von ihrem Beruf freigestellt werden die meisten dafür nicht. Kranz erklärt: „Das liegt daran, dass der Einsatz auf der Rheinkirmes kein Katastrophenschutz ist, sondern das DRK dafür bezahlt wird.“ Zwischenzeitlich sei es schwierig, die Schichten zu besetzen: „Die Rheinkirmes fängt um 14 Uhr an, da ist man normalerweise ja noch bei der Arbeit. Und Schluss ist erst um 2 Uhr. Wenn die Menschen dann am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen müssen, wird das natürlich knapp“, weiß Kranz zu berichten. Die Freundschaften und Verbindungen zwischen Mitgliedern der unterschiedlichen Ortsgruppen würden dafür aber entschädigen. Teilweise würden Ortsgruppen richtig weit anreisen, meint Kranz. „Wir sind ein DRK und helfen uns untereinander, das merkt man besonders bei solchen Großveranstaltungen“, freut sich die Bereitschaftsleiterin.

Besucherinnen und Besuchern des Volksfestes rät die Bereitschaftsleiterin: „Vorher etwas essen, besonders wenn es an den Alkoholkonsum geht.“ Ein Großteil der Einsätze der Sanitäter fände aufgrund von Alkoholvergiftungen statt, zwischendurch mal etwas Antialkoholisches zu sich zu nehmen, bewirke da schon Wunder. Ein gut gemeinter Rat außerdem: „Gucken wo man hintritt.“ Besonders wenn es voll ist, käme es häufig zu Stolperunfällen, die sich mit weniger Gedrängel und mehr Ruhe vermeiden ließen, meint die Bereitschaftsleiterin.