Rockwell-Umbau geht voran
Dort sollen bald Flüchtlinge unterkommen. Zahlreiche Helfer melden sich vorab.
Haan. Das Wort „Willkommenskultur“ will Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrs-Vereins Gruiten, eigentlich nicht mehr hören. Es geht um mehr, „es geht uns um eine Integrationskultur“. Geleitet von diesem Gedanken haben der Verein, seine Mitglieder und weitere Helfer ein Netzwerk geknüpft, das dann zum Tragen kommen soll, wenn die ersten Flüchtlinge im ehemaligen Rockwell-Gebäude ankommen.
Aktuell wird die Produktionshalle im ersten Obergeschoss mit 60 Plätzen hergerichtet. Im Erdgeschoss der Produktionshalle sollen im ersten Quartal kommenden Jahres zudem weitere 55 Plätze und ab dem zweiten Quartal im Verwaltungsgebäude 150 Plätze bereit stehen.
Am Freitag hatte Stötzner das Gebäude mit Vertretern von Caritas und Stadtverwaltung besichtigt. Dort laufen noch die Umbauarbeiten. Sein Eindruck: „Die Unterkunft ist sehr menschenwürdig.“ Es gebe genügend Waschräume, Küchen und Duschen, die Platzverhältnisse seien nicht beengt. „Die Räumlichkeiten sind sehr gut“. Die dort bereits vorhandenen Schulungsräume bleiben bestehen und sollen für Deutschunterricht und Hausaufgabenbetreuung genutzt werden.
Gedanken macht sich der BVV jetzt darum, den Flüchtlingen das Leben vor Ort ein wenig zu erleichtern. So werden Fahrräder gesammelt und hergerichtet. Deutschkurse und eine Betreuung für Kinder sollen organisiert werden. Auf die Fragebogen-Aktion des BVV, mit der er weitere Helfer anwarb, haben sich zwischenzeitlich rund 70 Gruitener, aber auch Frauen und Männer aus Haan, Wuppertal und Mettmann gemeldet. Zwischenzeitlich haben sie erweiterte polizeiliche Führungszeugnisse angefordert und vorgelegt. Das wird zunehmend von ehrenamtlichen Helfern eingefordert, um Sicherheit zu haben — schließlich arbeiten die Helfer auch mit Kindern zusammen, erläutert Stötzner. „Die Bereitschaft, zu helfen, ist riesengroß, wir haben viel Motivation und Kreativität“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Allerdings ist noch nicht klar, welche Unterstützung im Einzelnen gebraucht wird, „denn wir wissen noch nicht, aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen und welchen Alters sie sind.“
Um die Anwohner und Helfer über den Stand der Dinge zu informieren, laden der BVV und die Stadt Haan für Montag, 14. Dezember, 20 Uhr, zu einer Diskussionsveranstaltung in die Mehrzweckhalle der Waldorf-Schule, Prälat-Marschall-Straße 34, ein. Der Arbeitskreis der Helfer trifft sich dann noch einmal am 15. Dezember, um Erkenntnisse des Abends und das weitere Vorgehen zu besprechen.