Sanierung: Streitpunkt Holterhöfchen

Eine millionenschwere Sanierung steht an. Ausschüsse sind noch uneinig über die künftige Nutzung.

Hilden. Über das Holterhöfchen können Stadtverordnete bereits dann streiten, wenn es nur darum geht, wozu die Anlage dienen soll. „Das ist eine Grünanlage für die Erholung“, sagt Friedhelm Burchartz (Freie Liberale). Nutzungen für Schule und Sport hätten darauf Rücksicht zu nehmen. Eine Auffassung, der jetzt beim Rundgang dreier Ausschüsse durch das Schulzentrum widersprochen wurde.

„Das ist eine Schulanlage mit Park“, sagt Jürgen Kraft. Der Lehrer unterrichtet seit 38 Jahren am Helmholtz-Gymnasium. Die Nutzung durch die Schulen müsse man akzeptieren: „Ich kann die Argumente dagegen nicht nachvollziehen.“

Anlass für die Ortsbesichtigung war der „Masterplan Holterhöfchen“: zwölf Projekte, die die Verwaltung im Lauf mehrerer Jahre umsetzen will. Wege sollen erneuert, die Teiche neu gestaltet werden. Die Ausschüsse für Schule und Sport, für Stadtentwicklung und für Umwelt ließen sich die Situation erklären.

Wie sanierungsbedürftig der Park ist, erklärt Achim Hendrichs vom Tiefbauamt: „Diese Platte bröckelt weg“, sagt der Fachmann, zeigt auf die Schäden am Übergang zwischen den beiden Teichen. Die Mauer gleich dahinter hat sich sichtbar zur Wasserfläche geneigt: „Da hat man mal Mörtel dran geschmiert, aber irgendwann fällt die um.“

Solche Schäden zeigten sich überall im Park. Wegplatten sind an vielen Stellen durch Wurzeln beschädigt worden.

Ein kleiner Schulhof liegt wie verwunschen hinter der Wilhelm-Fabry-Schule — nur noch teilweise asphaltiert, üppig überwuchert und seit Jahren ungenutzt. „Wenn man diesen Hof der Schule zurück geben möchte, muss man ihn sanieren“, sagt Hendrichs.

Eine Idee ist, ein grünes Klassenzimmer für die Realschule einzurichten. Dass man den Platz so hat verwildern lassen, erstaunte einige Ausschussmitglieder. „Das gehört gepflegt“, entrüstet sich Lothar Kaltenborn (fraktionslos).

Vorschläge, einen Teil der Sängerwiese vor dem Gymnasium für einen neuen Bolzplatz zu nutzen, weist Lehrer Jürgen Kraft zurück: „Das ist die Sammelfläche der Schule im Brandfall.“ Er favorisiert den Vorschlag der Verwaltung: ein Bolzplatz soll auf der Fläche des kleinen Teichs angelegt werden.

Auf Anraten von Landrat Thomas Hendele hat die Stadt neue Abfalleimer mit Zigarettenschacht aufgestellt, sagt Bürgermeister und Baudezernent Horst Thiele.

Seit gut einem Monat werden Teile der Grünanlage von einer Übungsfirma des Berufskollegs gereinigt. Die Ergebnisse sollen kontrolliert werden: „Wir werden nach einem Jahr eine weitere Beauftragung prüfen.“

Wie das Holterhöfchen künftig aussehen soll, ist bislang unklar. Zur Gesamtsanierung wird in den kommenden Monaten beraten.