Schausteller: Kirmes war Erfolg
Selbst am frühen Dienstagnachmittag war das Volksfest gut besucht — von kleineren Kindern und ihrem Anhang.
Haan. Die Sonne lacht und die Fahrgeschäfte drehen ihre Runden. Am frühen Nachmittag ist offenbar Rentner- und Familienzeit. Erstere nutzen die Sitzgelegenheiten rund um die Ess- und Getränkestände. Letztere — also Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, die mit kleineren Kindern unterwegs sind — schlendern von einem Stand zum nächsten Fahrgeschäft oder sitzen ebenfalls irgendwo, wo die Kindern Zuckerwatte, Pommes oder Bratwurst essen können. Auch eine Gruppe Feuerwehrleute schlendert über die Kirmes.
Einige Attraktionen sind fest in der Hand von Jugendlichen: Mit Handys filmen sie sich gegenseitig, etwa, wenn sie sich vom „Superhopser“ oder vom „Take off“ durchschütteln lassen. „Das Wetter ist optimal. Wir sind voll und ganz zufrieden“, freut sich Sebastian Ruppert vom Take off aus Bad Wildungen. Und Marlon Weiß vom „Superhopser“, der aus Heide/Holstein stimmt ihm zu: „Die Kirmes war immer gut besucht. Wir würden gerne wiederkommen.“
Auch bei „Apollo 13“ aus Dortmund verkaufen sich die teuren Tickets gut: „Kein Vergleich zum Ruhrgebiet“, gibt die Ticketverkäuferin zu.
Horst Kümpel vom Riesenrad „Jupiter“ beteuert: „Wir sind immer gerne in Haan.“ Das Bonner Fahrgeschäft gehört einer Schausteller-Gruppe, die „eine lange Freundschaft mit Haan verbindet. Wir sind stolz, dass wir hier stehen können.“
Renate Grünke, Kirmes-Besucherin
Um diese Zeit verkauft er seine Tickets überwiegend an Eltern und Kinder an oder an Leihomas wie Renate Grünke, die mit Anton einsteigt. Auf dem Weg nach oben schwärmt sie von der Haaner Kirmes: „Gerade am letzten Tag ab Mittag ist es hier am ruhigsten und ideal für Leute mit kleinen Kindern. Es ist noch nicht so voll und Anton genießt das. Er ist eher ein ruhiges Kind.“ Das ruhige Kind kramt im Rucksack und befördert mehrere Stofftiere aus der Tasche: Die gab es an der Losbude. Reibekuchen haben sie auch gegessen, klar.
Um 15 Uhr wird es bereits voller, aber noch immer sind es Familien und Jugendliche, die die Szene beherrschen. Einige versuchen an der Schießbude Chicago ihr Glück. Der Besitzer lädt geduldig die Gewehre nach und behauptet: „Das Wetter spielt auf der Haaner Kirmes keine Rolle. Hier ist es immer gut.“
Junge Mädchen kaufen Lose, um riesige Teddybären zu erbeuten. Einige Eltern helfen ihren kleinen Kindern, mit Greifkrallen, die neudeutsch „E-Claws“ heißen, Plüschtiere zu bekommen. Andere drücken dem Nachwuchs nur Münzen in die Hand und diese versuchen beim „Entenangeln“ ihr Glück.
Vor dem Geisterhaus rauchen zwei grellgeschminkte Geister eine Pausenzigarette. Gerade ist drinnen nichts los, aber die Betreiberin, die aus Worms angereist ist, findet, dass sich der weite Weg gelohnt hat. „Wir würden gerne wiederkommen“, berichtet auch sie. Wolfgang Kulas aus Haan ist ehrlich: „Mir gefällt hier gar nichts, aber meinen drei Kindern gefällt es. Zwei sitzen gerade im Kettenkarussell, einer angelt Enten, davor waren alle im Autoscooter. So geht das jetzt jeden Tag.“