Schüler punkten mit Kreativität

Beim Martinimarkt der Freien Waldorfschule in Gruiten begeisterten Kinder und Jugendliche mit selbstgebastelten Produkten.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Auf den Fluren und dem Schulhof herrschte am vergangenen Samstag ein Betrieb wie sonst allenfalls in der großen Pause: Während aus einem Klassenzimmer der Duft frischer Waffeln nach draußen drang, kamen aus dem Nachbarraum Gäste, die ihren Freunden und Verwandten stolz neue Errungenschaften präsentierten — von der gehäkelten Mütze bis zum exotisch anmutenden Kaffeeservice. „Hier gibt es so viele selbst gebastelte Sachen“, freute sich die zehnjährige Hannah Bauer. Gemeinsam mit ihrer Mutter Manuela besuchte sie den Martinimarkt der Freien Waldorfschule in Gruiten.

Der bot eine riesige Auswahl an Deko-Artikeln für die Adventszeit, Schmuck, Winterbekleidung und Lebensmitteln. Neben einigen externen Anbietern, wie dem gemeinnützigen Landwirtschaftsbetrieb Örkhof oder dem Weltladen Gruiten, verkauften vor allem die Schüler und ihre Eltern die eigenen vielfältigen Produkte, die im Unterricht oder im Zuge von Projekten entstanden waren: Da gab es zum Beispiel eine Sammlung von Bienenwachskerzen, die die Schüler der Gartenbauklassen gezogen hatten. Oder die selbst hergestellte Bio-Seife, die Neuntklässler am Stand gegenüber anboten.

Die Organisation des Marktes liegt seit rund drei Jahrzehnten in den Händen der Eltern. Unterstützung erhielten sie wie in den Vorjahren von den Verkehrskadetten. Die Prälat-Marschall-Straße und ihre Nebenstraßen waren für den Markt abgesperrt. „Wir planen für den Markt das ganze Jahr über“, erzählte Daniela Sack, bei der die Fäden zusammenliefen. Am Ende des Markttages blieben in der Regel angesichts von bis zu 3000 Besuchern nur noch wenige Waren übrig, erklärte sie. Besonders umfangreich war diesmal der Kleidertrödel. „Weil wir so viele Sachen haben, spenden wir einen Teil an die Haaner Kleiderkammer“, erklärte Sack.

Die Verkaufserlöse des Marktes sollen für die Beleuchtung des Parkplatzes am Schulgelände und den Kauf neuer Tische für das Foyer verwendet werden. „Das Besondere an unserem Martinimarkt ist, dass es hier keine 08/15-Waren gibt, die man von typischen Weihnachtsmärkten her kennt“, betonte Irmgard Löhrer vom Vorbereitungsteam — und begutachtete bei ihrem Rundgang die extravaganten Produkte am Stand von Bettina Grego. Die Lehrerin der Solinger Sekundarschule hatte im Rahmen eines Recycling-Projekts mit ihren Schülern Taschen aus alten Trinkpäckchen, LKW-Planen und Schallplatten gestaltet. Doch die Gäste konnten am Samstag nicht nur hochwertige Waren mit nach Hause nehmen — sondern auch jede Menge Inspirationen: „Wir haben hier zwar auch schon viel Schönes gekauft, aber manchmal gucken wir uns einfach Sachen an, die wir dann selbst zu Hause basteln“, verriet Besucherin Manuela Bauer.