Schüler stemmen ein großes Wasserprojekt
Zehntklässler des Haaner Gymnasiums tauschen sich auch mit anderen Schüler-Teams aus.
Haan. Es sind 103 Schüler der zehnten Klassen, die derzeit im Städtischen Gymnasium Haan die so genannte Einführungsphase (EF) durchlaufen. Sie alle bereiten sich damit nicht nur auf die gymnasiale Oberstufe und damit letztlich aufs Abitur vor. Sie werden auch am Erasmus-plus-Projekt „Geo-Water“ teilnehmen, das die Schule in diesem Jahr vom 29. Mai bis zum 2. Juni organisiert.
Insgesamt drei Jahre läuft das Geo-Water-Projekt, an dem auch Schulen aus Tschechien und den Niederlanden teilnehmen. In diesem Jahr kamen weitere Schulen hinzu, wie ein Gymnasium in Hamburg und eine Schule in Polen. „Wir sind nun im zweiten Jahr“, erklärt Lehrerin Anna Ravenel, die mit ihren Kollegen Christoph Hiestand, Janina Kronz, Sabrina Stickel und Antje van de Loo das Projekt in Haan durchführt.
Das „Geo-Water-Projekt“ ist ein von der Europäischen Union mit 160 000 Euro unterstütztes Projekt, in dem Europäische Schulen von ihrem jeweiligem Partner eine Aufgabe zum Thema Wasser gestellt bekommen. Die Jahrgangsstufen 10 gründen dann eigene „Beratungsfirmen“ und versuchen, die Aufgabe zu lösen. 2016, im ersten Projektjahr, arbeitete das Haaner Gymnasium mit den Haaner Stadtwerken zusammen. Die Aufgabe der Schüler bestand darin, ein Gutachten über den Zustand und die Leistung der Löschwasserversorgung in Haan zu erstellen.
In diesem Jahr gibt es einen neuen Projektpartner, nämlich den Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW). „Dieses Projekt ist wichtig für uns im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit“, betont der stellvertretende Geschäftsführer Peter Schu. So will der BRW den Schülern einen Einblick in seine Arbeit gewähren und sich als Arbeitgeber vorstellen. Noch ist der Inhalt des Projekt-Auftrags geheim. „Erst während der Eröffnungsveranstaltung wird die Bombe platzen“, meint Schulleiterin Friederike von Wiser. Die Schüler wissen also noch nicht, was sie Ende Mai erwartet. „Wir lassen es auf uns zukommen“, meint Chan Akthas. Auf jeden Fall freuen sie sich schon darauf. „Es wird eine schöne Abwechslung vom Schulalltag, weil wir da viel freier arbeiten können“, meint Marek Kasper und Sarah Siebert ist sicher: „Das wird etwas ganz anderes, als wir bisher gemacht haben.“ Lisa-Marie Cichowlas freut sich, dass sie mit vielen verschiedenen Schülern zusammenarbeiten kann. „Wir werden uns in Teams aufteilen und es wird auch internationale Teams geben, bei denen die Arbeitssprache dann Englisch ist“, weiß Julius Wiener.
Das Geo-Water-Projekt ist nämlich auch mit Schüleraustausch verbunden. So werden Haaner Schüler Anfang Mai nach Nymburk in Tschechien fahren. Ans Haaner Gymnasium kommen dann wiederum Schüler aus dem niederländischen Leiden zu Besuch.
„Mindestens fünf Schüler, vielleicht auch mehr, und eventuell noch Schüler vom Gymnasium in Hamburg“, erzählt Ravenel, und Antje van de Loo verrät: „Deshalb brauchen wir auch noch Gastfamilien hier in Haan.“
Der Arbeitstitel des Geo-Water-Projekts mit dem BRW lautet „Let’s flow together — gemeinsam im Fluss“. Ins Thema eingeführt werden die Schüler von Experten des BRW, wie beispielsweise der Bauingenieur Michal Walter und der Umweltwissenschaftlerin Kathrin Leithmann. Die Ergebnisse der Schüler wird der Verband durchaus ernst nehmen. „Ihre Seiteneinsteigersicht ist uns wichtig“, betont Schu. So werden die Ergebnisse sorgfältig geprüft. „Wir schauen, welche Ideen kommen und ob wir sie umsetzen können.“ Vorgestellt werden sie dann während einer Abschlusspräsentation am 2. Juni.
2018 wird dieses „Geo-Water-Projekt“ mit der großen Abschlusspräsentation in Leeuwarden, der Kulturhauptstadt Europas 2018, beendet.