Schülerzahl in Haan bleibt stabil
Ein Gutachter brachte im Bildungsausschuss seine Expertise ein. Der Weg für die städtische Übernahme des Ganztagsbetriebs an der Don-Bosco-Schule ist nun frei.
Haan. Der Bildungsausschuss hat am Mittwochabend die Weichen für die Übernahme des OGS-Betriebs an der Katholischen Grundschule Don Bosco durch die Stadt Haan gestellt. Die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich einstimmig dafür aus, dass die Stadt die Trägerschaft übernimmt. Der Sozialdienst Katholischer Männer und Frauen (SKFM), der bislang den Betrieb der Offenen Ganztagsschule (OGS) unterhielt, hatte seine Trägerschaft zum 31. Juli dieses Jahres aufgekündigt. Er sah sich nicht mehr in der Lage, sein Angebot kostendeckend bereit zu stellen.
Zugleich entsprach der Bildungsausschuss dem Vorschlag der Stadt, für die Steuerung des Offenen Ganztagsbetriebs an der Don-Bosco-Grundschule eine 20 Stunden umfassende Teilzeitstelle zu schaffen, die bei der Stadt angesiedelt ist. Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin soll ab dem 1. August als verantwortliche Führungskraft die Steuerung der OGS übernehmen und dabei eng mit Schulverwaltungsamt und Schulleitung zusammenarbeiten. Der Beschluss ist eine Empfehlung: Die letztgültige Entscheidung über das Thema wird der Rat in seiner Sitzung am 27. Februar fällen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass er sich anschließt.
Als Gast des Bildungsausschusses war Gutachter Dr. Detlef Garbe eingeladen. Er stellte den Schulentwicklungsplan vor, der sowohl Prognosen zu künftigen Schülerzahlen als auch die daraus resultierenden Raumbilanzen enthält. Aus seinem Vortrag wurde klar: Das Platzangebot an den Haaner Grundschulen ist auch in den kommenden Jahren aufgrund geplanter Neubaugebiete sehr stark gefragt, die Nachfrage bleibt aber auf lange Sicht stabil.
Ist für 2018 mit 255 Einschulungen zu rechnen, so wird der Wert für 2028 ebenfalls mit 255 angegeben. Allerdings sei bis zum Jahr 2022 zunächst mit einer steigenden Tendenz zu rechnen, die in der Spitze 313 i-Dötchen aufweist.
Die Gesamtzahl der Mädchen und Jungen an Haaner Grundschulen gibt Garbe für 2018 bis 1063 an. Für das Jahr 2022 (dem Spitzenwert) rechnet er mit 1206 und für das Jahr 2028 (so weit reicht seine Prognose) mit 1127 Schülern.
Diese Schülerzahl ist von den bestehenden Grundschulen gut aufzufangen, da das Angebot an der Grundschule Bollenberg nie ganz ausgebucht ist. Daher empfiehlt Garbe, es bei den Grundschulen Gruiten, Don Bosco und Bollenberg bei zwei Zügen zu belassen. Für die Grundschule Mittelhaan sind drei Züge und für die Grundschule Unterhaan zwei bis drei Züge (als Ausbaupotenzial) einzuplanen. Mit dem Begriff „Züge“ werden Parallelklassen bezeichnet. Zurzeit liegt die Klassenbildungsgrenze bei 30 Schülern. Gibt es mehr Anmeldungen, muss eine weitere Parallelklasse (der zweite Zug) gebildet werden.
Zum Vergleich: 2018 wird für die Grundschule Bollenberg mit 35 i-Dötzchen in zwei Parallelklassen gerechnet (Garbe: „Da ist noch reichlich Luft nach oben“), für Mittelhaan mit 71 (die Grundschule ist dreizügig, in Zeiten hohen Schüleraufkommens der Jahre 2018 bis 2022 auch vierzügig), für Unterhaan mit 52 (zweizügig, zeitweise dreizügig) und für Don Bosco mit 55 (zweizügig, zeitweise dreizügig).
Um das Raumangebot künftig zu optimieren, sind Um- und Anbauten erforderlich. Gutachter Detlef Garbe empfiehlt, für die weitere Planung (die Modernisierung der Grundschule Gruiten ist bereits angelaufen) Don Bosco Priorität eins zu verleihen, gefolgt von Unter- und Mittelhaan.