Schützen machen Platz für den Wochenmarkt

Erstmalig findet der Markt am Samstag trotz Schützenfest auf dem Nové-Mesto-Platz statt.

Foto: Christoph Schmidt

Hilden. Die Sankt Sebastianer Schützenbruderschaft Hilden von 1484, der älteste Verein der Stadt, feiert vom 8. bis 11. Juni sein Heimatfest. Diesmal findet parallel dazu der Wochenmarkt am Samstag, 9. Juni, von 7 bis 13.30 Uhr, in der Innenstadt statt. Das ist eine Premiere: Denn in der Vergangenheit mussten die Marktbeschicker wie vereinbart den Schützen den Nové-Mesto-Platz für die Fahrgeschäfte der Kirmes überlassen.

„Schausteller kommen nicht mehr zu uns nach Hilden“, berichtet der Erste Brudermeister (Vorsitzende) Richard Prell. „Diese Erfahrung machen auch andere Schützenfeste unserer Größe.“

Richard Prell, Brudermeister

Offenbar stimmt für die Schausteller die Kasse nicht mehr. Deshalb bleiben sie weg. Das war bereits im vergangenen Jahr erstmals der Fall. Das Ordnungsamt erfuhr davon allerdings zu spät. Viele Markthändler hatten ihren Mitarbeitern bereits frei gegeben und weniger Ware bestellt. In diesem Jahr hat die Absprache besser geklappt. Die Kunden werden mit Handzetteln informiert, dass der Samstagsmarkt am 9. Juni wie gewohnt auf dem Nove-Mesto-Platz stattfindet. Daran seien die Händler sehr interessiert, erläutert Heidrun Möller, Sprecherin des Markthändler-Stammtisches: „Wir haben 80 Prozent Stammkunden. Auf dem Samstags-Markt stehen 27 Händler. Es gibt Stände mit mehr als 1000 Kunden.“ Wochenmarkt und Schützenfest nähmen sich gegenseitig keine Besucher weg. Das Schützenfest könne im Gegenteil von der hohen Besucherfrequenz des Wochenmarktes profitieren, glaubt Möller.

Das Stadtmarketing hat kürzlich Besucher der Innenstadt befragt. „In Hilden ist eben immer was los“, habe ihm ein Ehepaar gesagt, erzählt Geschäftsführer Volker Hillebrand. Dazu trügen attraktive Veranstaltungen wie Frühlings- und Herbstfest, Modenschau, Weinfest, Künstler- und Büchermarkt, Autoschau und Weihnachtsmarkt bei — Veranstaltungen, die das Stadtmarketing ganz bewusst bündelt. Das Stadtmarketing hat dem Wochenmarkt im Vorjahr mit neuem Logo, grünen Einkaufstaschen und einem neuen Internetauftritt unter die Arme gegriffen — weil der Markt für die Stadt so wichtig ist.

Der Stadtrat hat die Gebühren für die Wochenmärkte in diesem Jahr um acht Prozent erhöht — einstimmig. Pro laufendem Meter werden dann 2,70 Euro fällig, 20 Cent mehr. Der Hauptmarkt auf dem Nové-Mesto-Platz zählt mittwochs 24 und samstags 22 feste Händler. Der Südmarkt am Donnerstag (St.-Konrad-Allee) wird nur von vier Beschickern bedient, der Nordmarkt am Freitag (Beethovenstraße) nur von sieben. Wenn die Stadt die Gebühren je nach Marktstandort festsetzen würde, wie etwa in Erkrath, müssten auf dem Hauptmarkt 2,50 Euro und auf dem Südmarkt 3,63 Euro je Meter bezahlt werden. „Dies würde wohl das Ende der beiden Stadtteilmärkte bedeuten“, glaubt Ordnungsamtsleiter Michael Siebert.

Die Marktgebühren seien nicht das Problem, ist der Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand überzeugt. Er stellt fest: „Die sind in Hilden anerkannt niedrig.“ Auf den Wochenmärkten lasse sich Geld verdienen. Die Probleme lägen woanders. Essens-Stände (Hähnchen-Griller, Kaffee-Bude) hätten Probleme mit den Marktzeiten: „Der Samstagsmarkt beginnt schon um 7 Uhr. Für die Grillstation beginnt das Geschäft erst gegen 11 Uhr. Und um 13.30 Uhr endet der Markt — wenn das Geschäft für die Grillstation so richtig läuft. Warum werden die Marktzeiten dann nicht geändert? Da seien die Marktbeschicker sich leider nicht einig, bemerkt Hillebrand.

hildener-wochenmarkt.de