Schule im Ausnahmezustand
5,8 Millionen Euro investiert die Stadt ins Schulzentrum Walder Straße. In den Fluren, den naturwissenschaftlichen Räumen und der künftigen Mensa wird gearbeitet.
Haan. Unvorstellbar, dass im Schulzentrum Walder Straße in zwei Wochen der Schulbetrieb wieder losgehen soll. Im Eingangsbereich mit dem offenen Treppenhaus steht ein großes Gerüst, scheinbar unentwirrbare Kabelstränge hängen von der Decke, im Fußboden sind große Löcher, und im pädagogischen Zentrum ersetzen große Sperrholzplatten die inzwischen ausgebauten deckenhohen Fensterelemente.
Wie berichtet, baut die Stadt an das bestehende Gebäude eine Mensa an, führt innen eine flächendeckende Brandschutzsanierung durch, beseitigt Sicherheitsmängel in den naturwissenschaftlichen Räumen, installiert ein flächendeckendes IT-Netz und saniert ein Flachdach sowie die Betonfassade. „Die Bauarbeiten laufen unter Hochdruck“, sagt Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. Und versichert: „Rechtzeitig zum Schulbeginn werden die Arbeiten deutlich zurückgefahren.“
Doch ohne Einschränkungen für die Schüler, Lehrer und anderen Nutzer des Gebäudes, zum Beispiel Teilnehmer von VHS-Kursen, wird das nicht gehen. „Wir werden Ausweichcontainer für acht Klassen aufstellen, so dass wir die Schule in verschiedenen Bereichen immer wieder auslagern und vom Betrieb abschotten können“, erläutert sie.
Mehr als fünf Millionen Euro verbaut die Stadt im Schulzentrum. „Und dennoch führen wir nur eine Teilsanierung durch“, sagt Eden. „Wir machen in den Klassenräumen gar nichts, auch die Fenster könnten beispielsweise erneuert werden. Aber weil das Budget beschränkt ist, müssen wir uns Schranken auferlegen, auch wenn wir gerne weiterarbeiten würden.“
Die Ferien hat das Gebäudemanagement darüber hinaus genutzt, in den Turnhallen der Grundschulen aktiv zu werden. Die Halle der Don-Bosco-Schule erhält erstmals einen Prallschutz, die Halle der Schule Bollenberg einen neuen Bodenbelag für Schulsport und Ballspiele sowie ebenfalls einen Prallschutz. Den erhält auch die Halle der Grundschule Mittelhaan, deren Geräteraumtore auch erneuert werden.
„Wir führen dort im Bereich des offenen Ganztags auch ein Pilotprojekt durch“, sagt Eden. Durch die ganztätige Nutzung des Gebäudes und der Räume werde die Schule viel intensiver beansprucht, als wenn sich dort Schüler nur einen halben Tag lang aufhalten. „Vor allem die Wände sind stark strapaziert“, sagt Eden.
Macken, Striemen, Streifen, Blei- und Buntstiftspuren hätten die Schüler hinterlassen. „Wenn sich die Nutzung ändert, muss ein Gebäude darauf eingehen, sich dem anpassen“, sagt sie. Deshalb werden die Wände mit farbigem Hartkunststoff verkleidet. Ute Eden: „Wenn sich die Wandverkleidung bewährt, werden wir alle OGS-Bereiche damit ausstatten.“