Nachgehakt: Stadtwerke sichern sich Grundstücke für Windräder

Mögliche Standorte sind am Stadtwald und Karnap-West. Die Stadt selbst befasst sich jedoch nicht mit dem Thema Windkraft.

Hilden. Eine grüne Revolution in der Energieerzeugung zieht durch Deutschland. Anfang Juli hatte eine Gruppe von Gutachtern von Geo-Net dem Umweltausschuss eine Potenzialstudie vorgelegt, wonach auch Hilden davon — wirtschaftlich durchaus lohnend — erfasst werden könnte. Zwei Standorte kommen in Hilden infrage: 12,5 Hektar am Kesselsweiher („Stadtwald“) und 22 Hektar in Karnap-West. Allerdings gibt es Bedenken.

Die Bürgeraktion will die Entscheidung darüber, ob sich möglicherweise irgendwann Windräder über Hilden drehen, nach wie vor in einem Ratsbürgerentscheid von den Hildenern klären lassen. Ihre Argumente sind die dichte Bebauung und die ohnehin schon vielen Hochspannungsmasten.

„Aber die Diskussion hat noch nicht einmal begonnen, bisher gab es nur die Information im Ausschuss“, sagt etwa der umweltpolitische Sprecher der Bürgeraktion, Markus Hanten. Und ohne konkreten Anlass wolle die Bürgeraktion auch keine unnötigen Diskussionen lostreten.

Die Diskussion könnte allerdings schon bald Fahrt aufnehmen. Denn die Stadtwerke haben sich langfristig das Nutzungsrecht auf den Flächen im Süden gesichert. „Die Geschäftsführung hat vom Vorstand den Auftrag bekommen, die Angelegenheit weiter zu verfolgen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider.

Schlussendlich kommen für ein solches Projekt auch nur die betreffenden 22 Hektar infrage: Das Gebiet im Stadtwald gehört der Stadt und die „hat derzeit nicht vor, dort in Sachen Windkraft tätig zu werden“. Das teilte die technische Beigeordnete Rita Hoff mit.

Da der Antrag für Errichtung eines Windkraftrades allerdings bei den Kreisbehörden gestellt werde, könne im Falle eines genehmigungsfähigen Antrages die Stadt wenig gegen ein solches Projekt im Süden tun. Seit einer Gesetzesänderung durch die rot-grüne Landesregierung dürfen Kommunen keine Verhinderungsplanung mehr vornehmen, sondern nur Konzentrationszonen ausweisen.

Eben die Änderung der Gesetze wiederum hat die Errichtung und den Betrieb einer Windkraftanlage in Hilden für die Stadtwerke wieder in den Fokus gerückt. Deswegen habe man sich die Nutzungsrechte gesichert. Allerdings wolle man nur in Zusammenarbeit mit den Bürgern Windkraft in Hilden erzeugen, versichert Hans-Ullrich Schneider. „Um höhere Akzeptanz zu erreichen.“

Außerdem müsste jetzt erst einmal eine genehmigungsfähige Umsetzung geprüft werden und da sind noch viele Hürden zu nehmen. Wenn etwa die Flugaufsicht in Düsseldorf ihr Veto — wie in Erkrath — einlege, dann sei sowieso Schluss.