Schutzwände für Anwohner an der Polnischen Mütze
Bund und Land wollen Lärmschutz an der polnischen Mütze in Haan finanzieren.
Haan. Der Ausbau der Kreuzung Polnische Mütze ist beschlossene Sache, auch wenn sich in den vergangenen Monaten Widerstand gegen das geplante Großprojekt formiert hat.
„Bund und Land sind fest entschlossen, die Kreuzung zu erweitern“, sagt der technische Dezernent Engin Alparslan. Dabei soll den bereits heute von Lärm geplagten Anwohnern größtmöglicher Schutz geboten werden — so Alparslan.
Passiver Lärmschutz in Form von Schallschutzfenstern und Lüftungsanlagen sei ebenso möglich wie der Bau einer vier Meter hohen Lärmschutzmauer aus Beton auf einer Seite der Gräfrather Straße.
„Das ist ein Angebot an die Anwohner, dessen Finanzierung wir dem Land in langen Verhandlungen abgerungen haben“, sagt Alparslan. Entscheiden sich die Anwohner für die Lärmschutzwand, müssen sie allerdings Teile ihrer Grundstücke verkaufen, weil dort dann hinter der Mauer eine Privatstraße angelegt werden muss.
„Der Lärmschutz war ein Anliegen, das die Anwohner an uns herangetragen haben“, sagt Alparslan. Die meisten hätten die Option der Lärmschutzwand positiv begrüßt, aber nicht alle. Einer von ihnen war auf der offenen Vorstandssitzung der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) und hat dort die Pläne der Stadt zum Lärmschutz vorgestellt.
Dieser Anwohner ist wenig begeistert und befürchtet unter anderem mangelhaften Lichteinfall auf Haus und Grundstück und fragt sich, wer für den Winterdienst auf der Privatstraße zuständig ist.
WLH-Vorsitzende Meike Lukat kritisiert, dass sie als Ratsmitglied Pläne der Stadt noch nicht kennt. Schriftlich hat sie bei der Stadt nach einer aktuellen Kostenschätzung für den Kreuzungsbau gefragt, darauf aber bis heute keine Antwort bekommen.
Die Betonmauer, die fünf Häuser vor Lärm schützen soll, kostet laut Alparslan eine sechsstellige Summe, die das Land bezahlen wird. Voraussetzung ist, dass sich die Anwohner einig sind. Alparslan: „Die Mauer wirkt nur, wenn sie keine Lücken hat.“