Stadtwerke Hilden sparen Energie Badbesucher müssen sich auf kälteres Wasser einstellen
Hilden · Die Stadtwerke drosseln die Heizung für ihre Schwimmbecken, um Energie zu sparen. Das gilt bereits jetzt fürs Hildorado und in wenigen Tagen auch fürs Waldbad. Das Freibad öffnet am 9. Mai.
(tobi) Einen Neoprenanzug benötigen die Schwimmer im Hildorado und im Waldbad noch nicht – das Wasser wird in den meisten Becken weiterhin aufgeheizt. Aber eben nicht mehr so viel. Die Gäste der beiden Hildener Schwimmbäder müssen mit ein bis zwei Grad weniger zurechtkommen. „Pro Grad Celsius können rund sechs Prozent Energie gespart werden“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. Das Unternehmen wolle neben einer Reduktion der Energiekosten auch zum Aufruf der Bundesregierung zum Energiesparen beitragen.
Wer in den vergangenen Tagen im Hildorado schwimmen war, hat die neuen Temperaturen bereits am eigenen Leib erlebt: Um der Kostensteigerung durch die Energiepreise entgegenzuwirken, wurde dort die Wassertemperatur bereits reduziert, erklärt Müller: „Das Freizeitbecken hat jetzt 30 Grad Celsius, das Babybecken und Whirlpool mit 34 Grad Celsius jeweils ein Grad weniger. Im Schwimmerbecken wurde auf 25 Grad Celsius und im Nichtschwimmerbecken auf 26 Grad Celsius um zwei Grad gesenkt.“ Das Hildorado hat ein eigenes, hochmodernes Blockheizkraftwerk. „Das wird mit Erdgas betrieben und produziert Wärme für die Schwimmbecken, aber auch einen Teil des Stroms, der benötigt wird“, so die Unternehmenssprecherin.
Die Gäste bemerkten die geringe Absenkung kaum, für die Stadtwerke aber bringe jedes Grad rund sechs Prozent Energieersparnis, erklärt Dirk Bremermann, Centerleiter der Hildener Bäder. Das Waldbad öffnet am Montag, 9. Mai – und auch dort bleibt die Wassertemperatur etwas kühler. „Das Schwimmerbecken wird in der kommenden Saison auf 23 Grad Celsius beheizt. Das Nichtschwimmerbecken kommt auf 24 Grad Wassertemperatur“, erklärt Sabine Müller. Jeweils 2 Grad kühler.
In der neuen Saison gibt es keine Corona-Besuchsgrenze mehr
Für die Waldbad-Besucher wird sich in der neuen Saison einiges ändern: „In den vergangenen beiden Jahren waren wir im Corona-Modus unterwegs“, erklärt Thomas Kaiser, Betriebsleiter des Waldbades: Der Tag war unterteilt in zwei Schichten, dazwischen mussten die Mitarbeiter das Schwimmbad reinigen und desinfizieren. Es durften zunächst nur 300 Gäste pro Zeitfenster ins Waldbad, später waren es 1200. „In der neuen Saison gibt es keine Obergrenze mehr“, erklärt Thomas Kaiser. Auch das Schichtmodell haben die Stadtwerke abgeschafft. Nun können sich Schwimmer wochentags theoretisch von 6.30 bis 19 Uhr ununterbrochen im Waldbad aufhalten. Das Ende des Schichtsystems ist aber nicht die einzige Änderung. So kann ab dem 9. Mai auch die Nebenkasse wieder genutzt werden, allerdings nur von Inhabern der Geldkarte. Die Hauptkasse wird aufgeteilt in Barzahler (hier kann die Geldkarte nicht mehr genutzt werden) und Online-Kunden. „Die Online-Buchung hat sich während der Corona-Pandemie bewährt, sodass wir sie weiter anbieten werden“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. An der Online-Kasse brauchen die Gäste nur den QR-Code vorzeigen und kommen dadurch deutlich schneller ins Bad.
Das Hildorado schließt für die jährlichen Revisionsarbeiten vom 13. bis 24. Juni. „Das sind die beiden Wochen vor den Sommerferien“, erklärt Sabine Müller. In allen Becken werde das Wasser abgelassen, grundgereinigt und Fliesen ausgetauscht. „Die Revisionsschließung ist sehr wichtig für technische Wartungen, die bei normalem Gästebetrieb nicht möglich oder zumindest sehr störend wären. Gutachter kontrollieren die Dachkonstruktion und die Rutschen.“
Die Stadtwerke passen nicht nur im Waldbad die Preise an (wir berichteten) – so müssen beispielsweise Erwachsene statt bisher 4,40 Euro in Zukunft 4,70 Euro zahlen (weitere Details im Infokasten). Auch der Hildorado-Besuch wird teurer: „Im Hildorado steigt der Eintritt ab 17 Jahren um 50 Cent auf dann 7 Euro, für Kinder und Jugendliche zwischen vier und 16 Jahren um 30 Cent auf 4,30 Euro“, erklärt Sabine Müller. Bis zu 2,90 Euro ließe sich mit den Angeboten für Vormittage und Abendstunden sparen. „Außerdem bringt die digitale Vorteilskarte am meisten Rabatt, nämlich bis zu 17 Prozent“, betont Dirk Bremermann. Die Sauna kostet jetzt 16 Euro pro Tageseintritt. Unverändert gelte die 50-Prozent-Ermäßigung für Itter-Pass-Inhaber in beiden Schwimmbädern.